Harald Serafin: "Gebe Komturkreuz zurück"
Von Dieter Chmelar
Ab 11. Juli ist wieder Mörbisch. Dieses Mal gibt man Millöckers „Bettelstudent“ – jene Operette der goldenen Ära, in der ein hoher Bariton einst sein Debüt auf der Neusiedler-See-Bühne feierte. Als Simon, 1969.
Und als solcher – laut Wikpedia – eine „massenmediale Kultfigur“. Seine Eröffnungsreden glichen gehobener Stand-up-Comedy. Operndirektor Holender grüßte er etwa als „braun gebrannten Tennislehrer“ und Justizminister Böhmdorfer als „Bösendorfer“. Zwei Volltreffer, wie man an den erstarrten Mienen der Opfer ablesen durfte.
Er beherrschte virtuos das Klavier der Publicity – eine glanzvolle Karriere als Publikumsliebling auf dem zweiten Bildungsweg. Ob on stage oder on air.
Ab 140.000 Besucher pro Saison hätte es diese Bonifikation gegeben. In der letzten Saison schaffte er 139.000. Dafür posaunt die Nachfolgerin Dagmar Schellenberger (55), sie „müsse den Laden wieder flottkriegen. Frechheit!“
Hinter den Unfeinheiten vermutet Serafin den „eitlen burgenländischen Landesrat“ Helmut Bieler (61). Nun plant er gar, die höchste Auszeichnung des Landes, das Komturkreuz, zurückzugeben: „Ich pfeif’ auf die Pletsch’n!“