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Haben Frauen überhaupt Humor?

Faschingsbeginn! Heute, am 11. 11. um 11.11 Uhr. Da erwachen, heißt es, die Narren. „Nach dem Fasching“, so der deutsche Philologe Manfred Hinrich (87), „herrscht dann wieder Maskenzwang.“

Für die alljährlich verordnete Lustbarkeit braucht man reichlich Humor. Wohl mehr weiblichen als männlichen – sie zu ertragen, nämlich.

Denn: Frauen sind karnevalistisch so klischeehaft eingekerkert wie sonst nur noch in der gesellschaftlichen Realität und ihrer professionellen Paraphrase, der Comedy und dem Kabarett. Hoch das Bein!

Sie stören nicht weiter, sofern sie sich sexy und selig im Hintergrund halten. Georg Kreisler ( 2011), „Sarastro“ des Sarkasmus, schrieb einst seiner kongenialen Bühnen- und Lebenspartnerin Topsy Küppers (82) mehr Mut zu, als Frau ihren Mann zu stehen: „Machen Sie sich stark, Madame!“ Woran scheitert’s also (noch), dass die Branche beruflicher Belustigung kein rein männliches Revier mehr wäre? Gar an der pseudowissenschaftlichen Erörterung: Haben Frauen überhaupt Humor? Wär’ doch gelacht!

Die US-Bestseller-Autorin Donna Leon (71) meint: „Sehen Sie sich um. Die meisten Ehemänner sind der beste Beweis, dass Frauen Humor haben.“ Schon im Sandkasten legen Buben ihre „Rangfolge“ mit Witzen fest – der Lacherfolg definiert auch meist die Macht. „Mädchen-Humor“ ist viel subtiler. Kurz gefasst: Nicht so sehr auf die derbe Erniedrigung anderer angelegt. Mit Frauen lässt es sich gut lachen, mit Männern besser auslachen ... „Humor“, vermuten Ethnologen, „ist Teil der sexuellen Evolution und dürfte nach ganz ähnlichen Mechanismen entstanden sein wie Pfauenrad oder Hirschgeweih.“ Sind Frauen also Männern lachtechnisch auf Geweih und Verderb ausgeliefert? Dazu ein Rundruf unter heimischen Heldinnen.

Die „Dornrosen“, die steirischen Schwestern Katharina, Christine und Veronika Schicho (im Schnitt 30): „Zu uns werden Männer oft von ihren Frauen hineingezerrt, aber nachher sagen sie ,Danke!‘ und empfinden’s als Therapie.“ Und: „Frauen lachen lieber über das Scheitern als über das Triumphieren.“

Susanne Pöchacker (46) & Steffi Paschke (48), grade mit dem Duett „Na Hund?!“ on stage: „Wenn wir uns um alles kümmern müssten, was Männern verschlossen bleibt, werden wir nie fertig – das fängt ja schon einmal beim BH an ...“

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Angelika Hager(50), die fürAndrea Händler(49) schreibt: „So wie im richtigen Leben glauben Frauen, nur groß rauszukommen, wenn sie sich kleinmachen.“ Ihre Protagonistin weiß: „Männer haben Angst vor lustigen Frauen.“
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Dolly Schmidinger(67): „Mädchen wollen in der Pubertät wie eine Barbie sein – die hat aber alles, nur kan’ Schmäh! Da hat sich in der Erziehung nix geändert.“ UndAngelika Niedetzky(34) ergänzt: „Ich kann mich gut auf die Schaufel nehmen. Besser jedenfalls als die Männer.“

Susanna Hirschler (39): „Jede Frau lacht gerne über lustige Männer – umgekehrt ist das leider weit seltener.“

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Weshalb sich wohlVerena Scheitz(41) sicherheitshalber gleich ironisiert: „Ich bin nur lustig gegen Gage. Die Männer geben’s billiger.“

Ein wenig wagt mann ja noch am „Aufstand der Frauen“ zu (ver-)zweifeln – etwa am Beispiel von Edith Leyrer (67). Sie, die in den 1960ern für ein Drittel weniger als die Männer in Gerhard Bronners „Fledermaus“ antrat und dafür mit Kolleginnen wie Dolly Schmidinger vom misogynen Meister (Kasten links) als „Einser-Grammel und Zweier-Grammel“ gerufen wurde, antwortet auf die Frage nach der lustigsten Frau, die sie jemals sah, allen Ernstes mit: „Dame Edna.“ Eine falsche Frau im Fummel: So schließt sich der Kreis zum (männlichen) Faschingsbeginn ...

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