Der Schauspieler schrieb einen entzürnten Brief an Premier Ayrault: "Wir habe nicht länger dasselbe Heimatland".
Schauspieler Gerard Depardieu will wegen der heftigen Kritik an seiner Steuerflucht ins belgische Nechin den französischen Pass abgeben. Niemand sonst sei nach Verlassen des Landes so beleidigt worden wie er, schrieb der 63-Jährige in einem offenen Brief an Premierminister Jean-Marc Ayrault. Er verlange keine Zustimmung, aber Respekt seiner Person gegenüber.
Ayrault hatte Depardieus Umzug zuvor in einem Fernsehinterview als "unpatriotisch" und "ziemlich erbärmlich" bezeichnet. Der Schauspieler ("
Cyrano de Bergerac", "
Asterix & Obelix") erwiderte in seinem
Brief, er verlasse
Frankreich, weil die
Regierung der Ansicht sei, Erfolg und Talent müssten bestraft werden. "Wer sind Sie, dass Sie glauben, so über mich urteilen zu können, frage ich Sie, Herr
Ayrault?", empörte sich
Depardieu in dem von der Sonntagszeitung
Journal du Dimancheveröffentlichten
Brief. Er habe sich nie vor dem Steuerzahlen gedrückt und in 45 Jahren 145 Millionen Euro überwiesen.
"Wir haben nicht länger dasselbe Heimatland, ich bin ein echter Europäer, ein Weltbürger, so wie es mir mein Vater stets eingeimpft hat."
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"Ich gebe Ihnen hiermit meinen
Pass und meine Sozialversicherungsnummer - die ich nie benutzt habe - zurück. Wir haben nicht länger dasselbe Heimatland, ich bin ein echter Europäer, ein Weltbürger, so wie es mir mein Vater stets eingeimpft hat," schrieb der Schauspieler.
In Frankreich werden Einkommen, die höher als eine Million Euro jährlich sind, von 2013 an mit 75 Prozent besteuert. In Belgien dagegen gibt es keine Vermögensteuer.
Der bestbezahlte Schauspieler Frankreichs, der im Wahlkampf Nicolas Sarkozy unterstützte, ist nicht bereit, Reichensteuer zu zahlen, und übersiedelte wie berichtet nach Belgien.
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