George Clooney war "Venedigs neuer Doge" – und alle haben davon profitiert.
George Clooney ist kein Staatschef, doch in diesen vier Tagen war er Venedigs neuer Doge", kommentierte La Repubblica die Märchenhochzeit des langjährigen Junggesellen mit der Menschenrechtsanwältin Amal Alamuddin, die 1978 in Beirut geboren wurde und nach Ausbruch des Bürgerkriegs zwei Jahre später mit ihren Eltern nach London übersiedelte. Nach allgemeiner Einschätzung dürfte die Hochzeit zehn Millionen Euro gekostet haben.
Liebe hat also doch einen Preis, der durch den Verkauf der zuckersüßen Bilder wieder hereingebracht werden kann: Vogue, Bunte, People, Hola und Hello teilten sich die Bildrechte aus dem Palasthotel Aman Canal Grande Venice, wo die Trauung stattfand. Über die Summe wurde Stillschweigen vereinbart. Erst nächste Woche werden die Fotos über Agenturen in aller Welt noch einmal angeboten. Ein sehr gutes Geschäft wie sonst nur bei Königshochzeiten.
Es darf bezweifelt werden, dass der Brautvater
Ramzi Alamuddin die Kosten für die viertägige Party allein übernommen hat. Der gut situierte Unternehmer war lange Zeit Wirtschaftsprofessor an der amerikanischen Universität in Beirut, die Brautmutter Baria Alamuddin war im Libanon eine sehr bekannte Fernsehmoderatorin. Als George Clooney ihre schöne Tochter im Festsaal des Palazzo der Grafen Gonzaga küsste, tupfte sie sich mit dem Taschentuch ihre Tränen ab.
Duplikate des Brautkleides sind übrigens seit Freitag erhältlich. Der sonst eher zurückhaltende Guardian urteilte, das Kleid von Oscar de la Renta habe "Klasse". Damit hätten sich Mr. und Mrs. Clooney in der Hollywood-Hierarchie ganz nach oben gearbeitet, was auch das Fernbleiben von Brangelina in Venedig erklären könnte. Der Guardian orakelt: Clooney habe zwar immer bestritten, dass er mit einem politischen Amt liebäugle – "aber dieses elegante, risikofreie Brautkleid ist ein modisches Statement, das einer First Lady würdig ist."
Die Bilder erinnern ein wenig an Jackie Kennedys Hochzeit in den 1950er- Jahren. Besonders hübsch, wie sich die Anwältin fertig angekleidet ihrer zwölfjährigen Nichte Mia und ihrer jüngeren Schwester Tala im Schlafzimmer präsentiert.
Der Brautvater soll sich in seiner Rede ehebaldigst Enkelkinder von George Clooney gewünscht haben, dessen Vater sagte, das gebe ihm "Hoffnung" und "den Glauben an die Liebe".
Die Stadt Venedig hat durch diese Hollywood-Hochzeit unbezahlbare Werbung bekommen. Die Gesellschaft besuchte das Cipriani, war in Harry’s Bar am Markusplatz und im Promi-Restaurant "Da Ivo" gegenüber der Oper La Fenice. Die Stadt, die unter dem Massenansturm von Tagestouristen leidet, hofft wieder auf Luxusurlauber.