Fan-Rummel beim Besuch von Nicolas Cage in Wien
Von Lisa Trompisch
Er ist sicher einer jener Hollywoodstars, die am meisten polarisieren – entweder man verehrt ihn glühend, oder man macht sich über sein berühmt-berüchtigtes „Overacting“ (er nennt diese Art des Schauspiels fast schon poetisch „Nouveau Shamanic“) lustig. Und dann kamen auch noch Steuerschulden in Millionenhöhe dazu.
Nicolas Kim Coppola (54), viel besser bekannt als Nicolas Cage (frei nach dem schwarzen Superheld Luke Cage in den Marvel-Comics) kam jetzt nach Wien, um Donnerstagabend bei der Eröffnungsgala des Slash-Filmfestival im Gartenbaukino mit dabei zu sein – sein neuer Film „Mandy“ wurde gezeigt. Für „Leaving Las Vegas“ holte sich Cage den Oscar, in Filmen wie „Mondsüchtig“, „Wild at Heart“, „Con Air“ oder „The Rock“ brillierte er – und auch in „Mandy“ gelingt ihm wieder der ganz große Auftritt. Schade, dass er den nicht auch in Wien haben wollte – keine Interviews, kein Red Carpet und der berühmte Eintritt durch die Hintertüre. Seinen Fans gegenüber gab er sich dann doch etwas aufgeschlossenerer, posierte für Selfies und schrieb fleißig Autogramme.
Sehr spannend: eine schwarzhaarige, weibliche Begleiterin, die schon während des gesamten Wien-Aufenthaltes in der Nähe des Action-Helden zu sehen ist.
Sauer stößt ihm auch auf, dass eben seine für ihn so typische Schauspielart – bekannt auch als „Cage Rage“ (Cages Zorn) – immer wieder für Belustigung sorgt. Und dabei setzt gerade das Regisseur Panos Cosmatos (44) ganz bewusst und echt genial in „Mandy“ ein.
„Ich bin sicher, es ist frustrierend für Panos, der ein sehr lyrisches, seelenvolles und poetisches Kunstwerk geschaffen hat, dieses ,Cage-Rage‘-Ding über den ganzen Film gestülpt zu bekommen. Das Internet hat ihm damit keinen guten Dienst erwiesen“, meint der Actionheld, der damit auch die berühmten Cage-„Memes“ (Bilder, auf denen er herrlich schräge Grimassen schneidet und die im Netz verbreitet werden) verurteilt, dazu. Sein theatralischer Schauspielstil ist „sehr durchdacht und sorgfältig geplant.“ Eben, ganz einfach Kult!