Eva Maria Marold: "Singen tut meiner Seele gut"
Von Maria Gurmann
Mindestens fünf, sechs Mal im Jahr fährt sie mit ihren Söhnen mit der Liliputbahn durch den Wiener Prater. Heute sind Kelvin (9) und Elias (5) bei den Großeltern im Burgenland. „Meine Kinder lieben es, bei Omi und Opi im Garten“, sagt Eva Maria Marold. Nachsatz: „Dort werden sie natürlich verwöhnt. Bei mir gibt es Wasser, bei der Omi Saft.“ Mittlerweile hat sich die 44-Jährige damit abgefunden, wenn ihre Söhne meinen, sie sei eine strenge Mama.
Schon als Kind schlüpfte sie gerne in verschiedene Rollen. Im Keller hatte Eva ein Zimmer mit Plattenspieler und Kassettenrekorder. „Da bin ich mit einer Rundbürste in der Hand vor dem Spiegel gestanden und habe ABBA gesungen“, erinnert sich die Schauspielerin. „Nach zehn Jahren zieht es mich jetzt wieder zum Musical. Bei den Vereinigten Bühnen war ich gerade für das ABBA-Musical vorsingen. Ich würde auch vom Alter wunderbar zu einer der Frauenrollen passen.“
Multitalent
Drei Semester studierte Marold nach der Musical- und Schauspielausbildung klassischen Gesang. „Aber ich habe damals schon beim Musical gearbeitet und war zu faul, um immer wieder klassische Lieder und Arien einzustudieren.“
Das Allerliebste ist der Marold nach wie vor das Singen. „Wenn ich längere Zeit nicht gesungen habe und dann wieder singe, merke ich, wie das meiner Seele gut tut.“ Ihr Wunsch war es, Texte zu singen, die nicht zu „oberlehrerhaft klingen, also ohne erhobenen Zeigefinger, die aber dennoch kritisch, nachdenklich und erwachsen sind“. Dementsprechend optimistisch sind die auf Hochdeutsch gesungenen Lieder. Warum Hochdeutsch? „Weil ich mich verändert habe. Ich bin älter geworden.“
Hochdeutsch
In einem Interview vor einigen Jahren stellte ihre Gesprächspartnerin überrascht fest: „Du sagst ja gescheite Sachen, obwohl du Mundart redest.“ Das hat sich in Marolds Hirn eingebrannt. „Offensichtlich hört man sich gebildeter an, wenn man Hochdeutsch spricht, dabei kann man ja auch in schönstem Hannover Hochdeutsch ganz schön viel Blödsinn reden“, vermerkt die Kabarettistin schmunzelnd.
Eva Maria Marold, Tochter einer Volksschullehrerin und eines Bundesheer-Beamten, hat die Gabe, sich gewisse Erlebnisse bis ins kleinste Detail zu merken. „Manche Erinnerungen sind so intensiv, dass ich noch genau weiß, was ich angehabt, was ich gedacht, was ich zu Mittag gegessen hab und wie es gerochen hat.
Mutterglück
Ans Kinderkriegen hatte die Burgenländerin lange nicht gedacht. „2006 hat mich auf einmal der Kinderwunsch überwältigt“, erzählt sie. Weil sie damals keine Beziehung hatte, „habe ich, wie alles in meinem Leben, auch das ganz alleine in Angriff genommen“
Sonntagsfragen
Wenn Elias einen Trotzanfall hat, sage ich, komm wieder, wenn du dich beruhigt hast.
Au keinen Fall dürfen meine Kinder Menschen verletzen. In Wort und Tat.
Peinlich ist mir eigentlich gar nichts, weil ein Mensch ist ein Mensch.
Mein Motto: What you see is what you get.
Burgenländerwitze finde ich gut.
Liebe ist ein überstrapaziertes Wort.
Zornig werde ich, wenn ich Ungerechtigkeit sehe undempfinde.
Mein Traummann lebt. Es ist der Vater meines Sohnes. Der beste Mann, den ich bisher kennengelernt habe.
„Ziemlich 30“Die neue CD mit 14 Tracks von Eva Maria Marold,
www.evamariamarold.at