Eines der letzten Gespräche mit Ernst Fuchs
Von Nina Ellend
Schockierend waren nicht nur die Fotos, die von Ernst Fuchs im Stern veröffentlicht wurden. Auch die Reportage über sein Leben im Keller seiner Otto Wagner-Villa in Hütteldorf und seinen Gesundheitszustand ließ nur wenig Gutes vermuten. Der KURIER stattete dem 85-Jährigen im Mai einen Besuch ab – und konnte Entwarnung geben. Bestens gelaunt saß der Malerfürst im topeleganten weißen Anzug mit seinem "Trademark-Hut" über dem extrem langen Zopf im Obergeschoß des Domizils, das als Museumsfläche dient.
KURIER: Herr Fuchs, was ist da los, wie geht es Ihnen?
Ernst Fuchs: Mir geht’s ausgezeichnet! Immer umringt von schönen Frauen ... (lacht)
Sind Sie immer so elegant gekleidet anzutreffen?
Natürlich. Ich bin doch Sohn einer Modeschöpferin.
Haben Sie heute gearbeitet?
Ich hab nachgedacht über das Gestaltdenken und übers Phänomen der Kornkreise.
Malen Sie denn auch noch?
Ja! Davon leben wir ja.
Es wird im "Stern" kolportiert, Sie lebten einsam im Keller?
Ich wohne schon lange unter dem Museum im Souterrain. Mein früheres Schlafzimmer oben nütze ich nicht mehr. Ich reise viel, bin oft in Frankreich und Klagenfurt.
Wer kümmert sich um Sie?
Ich habe zwei Assistenten. Und die Familie kommt auch oft vorbei.
Gesundheitliche Probleme?
Das einzige Problem ist – ich schnarche (lacht) und dann sammelt sich in der Halsgrube Schleim. Das sind die kleinen Problemchen des Alltags.
Sie sind Vater von 16 Kindern?
So genau weiß ich’s nicht. Manche sind ja schon verstorben. (Elias, 2006 mit 62).
Sind Sie ein gläubiger Mensch?
Ich glaub’, dass es der liebe Gott sehr gut mit mir meint, und seltsamerweise, mich alten, miesen Juden besonders ins Herz geschlossen hat. Sonst hätte er mich nicht mit so vielen Gaben überschüttet.
Vor drei Jahren haben Sie sich mit der Künstlerin Uta Saabel (50) verlobt. Wird es denn noch eine Hochzeit geben?
Nun, ich muss mich bei ihr noch über einen Anfall von Jähzorn entschuldigen. Sie ist der einzige Mensch, der ein wirklich reines Herz hat. Sie ist ein Schatz, ich sag immer du bist mein Schätzchen, ohne Dich kann ich mir ein Leben nicht vorstellen.