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Ein Engel für St. Margarethen

Im staubigen Steinbruch von St. Margarethen weht frischer Wind: Anfang April übernahm die gebürtigen Deutsche Maren Hofmeister (38) die Intendanz der beliebten Opernfestspiele, die im Vorjahr in die Insolvenz geschlittert waren. Ihr Vorgänger, Wolfgang Werner, musste das Handtuch werfen, eine neue Veranstaltungsfirma, "Arenaria", wurde von den Esterházy-Betrieben ins Leben gerufen.

Anlässlich des Probenbeginns zur diesjährigen Aufführung von Puccinis "Tosca" lud die Neo-Intendantin, die zuletzt an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin und bei den Salzburger Festspielen gewerkt hatte, zum "Künstlerfest" ins Weingut Esterházy in Trausdorf.

Einen Engel hat Stefan Ottrubay, Generaldirektor der Esterházy-Stiftungen, nicht nur in der neuen Intendantin gefunden, sondern auch im opulenten Bühnenbild: Ein 25,7 Meter hoher "Tosca"-Engel mit einem rund 1600 m2 umspannenden Flügelkleid aus 670 Federn ziert ab heute den Steinbruch. Den Rahmen dafür schuf Ausstatterin Amra Bergmann, die in Regisseur Robert Dornhelm einen großen Verehrer ihrer Arbeit fand. "Der Engel ist wetterfest und wird auch bei Regen keine Federn verlieren", betont Hofmeister, die erstmals ein "Open-Air"-Festival leitet. Ihr Credo für die Premiere am 8. Juli: "Nerven behalten und "für schönes Wetter beten." Obwohl Hofmeister erst seit April an Bord ist, gelang es ihr, noch einige Weichenstellungen vorzunehmen: "Ich konnte das Prager Staatsorchester für uns gewinnen und ein paar Besetzungswünsche durchsetzen." Das Burgenland sei ihr in den wenigen Wochen bereits an Herz gewaschen, obwohl sie es bevorzugt, ihre Zelte woanders aufzuschlagen: "Ich möchte am kulturellen Leben von Wien teilnehmen, deshalb pendle ich hin und her."Mit Wein, Spanferkel und italienischen Leckerbissen feierten die Künstler den Auftakt ihrer neuen Chefin: Neben den Sängern Katrin Adel, Marcelo Puento und Alexander Krasnov, gesellten sich auch der musikalische Leiter Michael Güttler, sowie Filmproduzent Norbert Blecha und Daniel Serafin dazu.