Dr. Schiwago trifft Terminator
Von Nina Ellend
Die Laune konnte Neo-Russe Gérard Depardieu dem Organisationsteam des 4. Filmballs nicht verderben: Donnerstagabend ereilte Edi Finger jun. und Norbert Blecha, der den Weltstar ins Wiener Rathaus locken wollte, seine Absage. „Die Arbeit geht vor. Depardieu konnte sich leider nicht von den Dreharbeiten in Paris losreißen“, erklärte der Filmproduzent. Welche Rolle Depardieus neue Kurzhaar-Frisur dabei spielte, wurde nicht verraten: Seit wenigen Wochen steht der schwergewichtige Ex-Franzose als Dominique Strauss-Kahn vor der Kamera. Auch Hollywood-Star Christian Slater sagte dem Veranstalter kurzfristig ab: „Er musste aus beruflichen Gründen nach Chicago fliegen“, sagte Edi Finger jun.
Vermisst wurden weder Depardieu, noch Slater bei der Warm-up-Party im Palais Palffy am Donnerstag. Auch am Filmball hatten die Stars und Sternchen, – darunter Kristanna Loken, die in „Terminator III“ an der Seite von Arnold Schwarzenegger spielte, – viel Spaß. Allen voran amüsierten sich zwei Herren, die beide das stolze Alter von 81 Jahren erreicht haben, zu später Stunde an der Hotelbar: Obwohl „Dr. Schiwago“ Omar Sharif mit vier Stunden Verspätung erst um 23 Uhr im Hotel Bristol ankam – das Schneechaos hatte seine Maschine in Paris am Abflug gehindert – ließ sich der gebürtige Ägypter überreden, mit den Gastgebern und „Mundl-Legende“ Karl Merkatz einen Drink zu nehmen. Aus einem wurden mehrere, – gegen 3 Uhr früh verabschiedeten sich Finger und Blecha von den beiden 81-Jährigen.
Am nächsten Abend versuchte nicht nur Omar Sharif seine Müdigkeit durch ein breites Lächeln zu verbergen. Auch Merkatz, der vor 600 Gästen im Festsaal für sein Lebenswerk geehrt wurde, hatte schon frischer ausgesehen. Gefeiert wurde dennoch mit den vielen Filmkollegen, – darunter Mathieu Carriere, Otto Retzer und Natascha Ochsenknecht – bis in den frühen Morgen.