Dolce & Gabbana im Opernball-Interview
Jede ihrer Modeschauen beginnt mit lyrischen Opernklängen. Ehe das erste Model zu aktuellster Popmusik den Laufsteg betritt, erklingt minutenlang das berühmte Intermezzo aus Pietro Mascagnis Cavalleria rusticana.
Kein Wunder also, dass Opernball-OrganisatorinMaria Großbauersich Dolce & Gabbana als Designer für die Debütantinnen-Tiaras gewünscht hat. Und da die Autorin dieser Zeilen seit der ersten Show 1985 in Mailand dabei ist, ist es auch kein Wunder, dass das inzwischen weltweit gefeierte Designer-Duo dem KURIER zur Entstehung des Krönchens sein einziges Interview gab.
KURIER: Was waren Ihre ersten Gedanken, als Sie die Anfrage wegen der Tiara erhielten?
Domenico Dolce & Stefano Gabbana:Wir waren extrem erfreut, dass Nadja Swarovski uns im Team haben wollte. Wir lieben Tiaras. Und zu wissen, dass 144 junge Mädchen aus aller Welt sich in Wien versammeln, hart trainieren und dieses Geschenk dann auf sie wartet, ist eine wunderbare Geste. Wir sind aufgeregt für sie. Jedes Mädchen liebt es, sich wie eine Prinzessin zu fühlen und wir sind glücklich gemeinsam mit Swarovski Träume wahr werden zu lassen. Man gab uns die totale Freiheit unsere Kreativität auszudrücken und wir hatten sehr viel Spaß an der Arbeit.Was ist die Inspiration?
Unsere Tiara ist Mozarts Meisterwerk "Die Hochzeit des Figaro" gewidmet. Mit einem ganz besonderen Bezug zur Zeile "Giovani liete, fiori spargete" (muntere Jugend, streut Blumen). Diese Vorstellung landete ,wie durch Zauber‘ als dekoratives Detail auf unserer Tiara. Jedenfalls: Welches Mädchen mag keine Blumen?
Opern spielen ja auch bei Ihren Modeschauen immer wieder eine große Rolle.
Domenico Dolce:Natürlich mögen wir Oper! Don Carlos, Otello, Falstaff ... alle großen Helden Verdis sind meine Favoriten. Mailand hat eines der großartigsten Opernhäuser der Welt, La Scala. Wir haben es immer geliebt und es hat tatsächlich viele unserer Ready-to-wear und Alta Moda Kollektionen inspiriert.
Stefano Gabbana:Ich mag Puccini, La Bohème, Madama Butterfly, Tosca und Turandot. Ich liebe klassische Musik, Pavarottis Stimme schafft es immer, mich zu berühren. Es war ein Traum, der wahr geworden ist, als wir im Jahr 2015 Supporting Founder der Scala wurden. So können wir dazu beitragen, die Oper, junge Theater-Studenten und Balletttänzer zu unterstützen. Wir haben die königliche Bühne mit Blumenarrangements geschmückt und dekorierten das Foyer mit einem Weihnachtsbaum. Das alles macht uns sehr stolz darauf, Italiener zu sein.
Welche Musik mögen Sie noch?
Stefano Gabbana:Ich mag auch die Art von zeitgenössischer Musik, die man auf Spotify finden kann. Ich höre alles, was meinen Körper bewegt und mir hilft, mein tägliches Workout zu absolvieren ... Maluma, Kylie Minogue und Madonna.
Domenico Dolce:Die traditionelle italienische Oper ist bei Weitem mein Lieblingsmusikgenre. Aber ich bin auch neugierig auf neue Sänger ... als ich auf YouTube über Austin Mahone stolperte, lud ich ihn sofort zu unserem Runway-Event ein.
Können Sie Walzer tanzen?
Stefano Gabbana:Wir kennen den Wiener Walzer, aber wir können ihn bestimmt nicht tanzen. Das ist zu schwierig!Domenico Dolce:Er ist ein integraler Bestandteil des globalen Musikrepertoires und auch der Welt der Märchen. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich ihn das erste Mal gehört habe. Aber das Neujahrskonzert ist in Italien sehr beliebt. Es ist ein gemeinsamer Moment für die Familie, diese vielen großartigen Kompositionen zu hören. Kinder bilden daraus ihre Erinnerungen, die sie vielleicht ins Erwachsenenalter begleiten.
Kennen Sie Wien, Österreich?
Stefano Gabbana:Wien ist eine beeindruckende Kaiserstadt. Es ist eine Wiege von Kunst, Musik und europäischem Erbe. Es ist eine lebendige Stadt voller Geschichte und einzigartiger Eleganz.
Domenico Dolce:Wir haben eine wunderschöne Boutique mitten in der Wiener Innenstadt und freuen uns, dass viele österreichische Frauen und Männer Dolce & Gabbana mögen. Es macht uns umso stolzer im Hinblick auf den Opernball.
Kommen Sie zum Opernball?
Darauf gaben Dolce & Gabbana keine Antwort. Vom Beraterstab war zu hören, dass sie sich wegen der vielen Arbeit im letzten Augenblick entscheiden werden ...