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"Champagner geht immer": Pamela im KURIER-Interview

Lächeln war unerwünscht: Fotos, auf denen Pamela Anderson lachend abgelichtet wird, werden von ihren Assistentinnen nach den Interviews vorzugweise wieder gelöscht. Zum Missfallen der eigens bestellten Fotografen.

Was Bilder angeht, ist die 47-Jährige äußerst streng. Umso lockerer gibt sie sich im Interview bei ihrem Wien-Aufenthalt. Über Alkohol, Outfits im Alter und darüber, dass sie nicht als Stilikone durchgeht, spricht sie ganz offen beim Treffen im Hotel Mélia. Sie war Stargast der Vienna Fashion Night und shoppte sich durchs Donauzentrum.

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Die Haare trägt Pam übrigens wieder lang."Die kurzen Haare habe ich mir im Vorjahr für zwei Filmrollen schneiden lassen, jetzt sind einige Extensions drin. Aber mein Sohn will mir noch immer den kurzen Pixie-Cut einreden", erzählt Anderson.

Ihre Söhne

Sie dagegen werde von ihren zwei fast erwachsenen Söhnen Brandon (18, Bild) und Dylan (16) nicht als Stylistin beauftragt: "Sie sind viel modebewusster als ich. Sie haben einen coolen Style und werden sehr umschwärmt. Vor allem Brandon ist ein Modeexperte. Er war sogar schon für Vivienne Westwood im Einsatz", schwärmt Anderson, die offenbar gerne über ihre Söhne spricht und die stolze Mama gibt.

Idol der 90er

Als das Playmate mit "Baywatch" in den 90er-Jahren zum großen Star wurde, fand ihr Stil viele Nachahmer. Wilde, ungekämmte Haare, dünne Augenbrauen, French Maniküre und brauner Lippenstift: Pam steht wie fast keine andere für den Lifestyle der 90er. Heute ist ein natürlicherer Look mit borstigen Augenbrauen gefragt. Wie kommt sie als 90er-Jahre-Ikone damit klar? "Naja, ich verändere mich natürlich schon etwas, aber zu mir würde der neue Look einfach nicht passen. In den 90ern bin ich jedoch auch nicht komplett hängen geblieben", scherzt das Ex-Playmate.

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Ihr ist klar, dass sie nicht als zeitloses Stilvorbild gilt. Um Mode schert sie sich nicht allzu viel:"Ich kaufe mir eine Tasche und trage sie dann monatelang zu allen Outfits. Ich bin also kein Fashion-Victim. Mode mag ich schon, ich wechsle meine Kleider gerne, aber ich muss nicht das neueste Zeug im Kasten haben. Ich trage noch immer Kleider, die schon viele Jahre alt sind. Ich selbst habe kein Stilvorbild, man sollte sich nicht mit anderen vergleichen."

Was aus den "Baywatch"-Stars wurde

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Bodenständig im Wohnwagen

Designerin Vivienne Westwood schwärmte kürzlich in den höchsten Tönen von Anderson. Sie kenne nicht viele Stars, die so am Boden geblieben und derart unkompliziert sind. Westwood hatte sie vor einigen Jahren in einem Wohnwagen in Los Angeles besucht, in dem Pam lebte: "Ja, das stimmt. Als mein Haus in Malibu umgebaut wurde, lebte ich mit meinen Söhnen in einem Trailer. Das Teenagerleben da draußen war toll für die beiden. Jetzt aber wohne ich wieder in meinem Haus. Ich bin gerne daheim und genieße meine Privatleben ohne viel Tamtam."

Alkohol

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Irgendwie passt dieses Bild aber nicht ganz zu ihren Inszenierungen in Cannes, wo Pamela im knappen Bikini auf einer Riesenyacht Champagner schlürft."Ach, Champagner geht immer", lacht Anderson. Noch immer kokettiert sie also mit dem Image des sexy Partygirls. "Aber ich trinke nicht mehr so viel wie früher. Wegen meiner Leber-Erkrankung gibt es nur noch ab und zu Alkohol. Ein Jahr durfte ich aufgrund der Behandlung meiner Hepatitis-C Erkrankung keinen Tropfen trinken. Und mein Ex-Mann ist trockener Alkoholiker. Vor ihm wollte ich nicht trinken."

Alles vegan & der Opernball

Gesünder mag sie es, was ihre Ernährung angeht. 20 Jahre lang lebte sie als Vegetarierin, seit einigen Jahren kommen nur noch vegane Gerichte auf den Tisch. "Ich mache gerade einen veganen Kochkurs. Für mich ist das wie ein Beauty-Booster. Man bekommt schöne Haut und strahlende Augen. Schon als Vegetarier hatten meine pubertierenden Söhne keine Probleme mit ihrer Haut, weil es keine Milchprodukte bei uns gab."

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Jetzt arbeitet die Tierschützerin, die keinen Pelz und Lederkleidung trägt, an ihrer ersten veganen Modelinie: "Österreich mag Pelz, das hab ich bei meinen letzten Besuchen mitbekommen", glaubt Pam zu wissen, die schon mit Richard Lugner zum Opernball musste."Am Opernball bin ich sogar mit Karotten und Salat beworfen worden, weil ich mich gegen Pelze ausspreche. Der Besuch war aus dieser Hinsicht ziemlich schrecklich."

Aufzwingen möchte sie ihre vegane Lebensweise niemandem, aber motivieren tut Anderson gerne dazu. Bald werden vegane Schuhe und Taschen von ihr zu haben sein und auch eine TV-Kochshow mit rein pflanzlichen Rezepten wird es geben. Die ehemalige "Baywatch"-Nixe hat also bei weitem mehr zu bieten als Badeanzug-Strandläufe in Slow-Motion-Aufnahme.