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Carraro: "Ich liebe österreichische Männer"

Eine bessere Besetzung für die Rolle der "Carmen" hätten Festspielintendant Wolfgang Werner und Regisseur Robert Herzl heuer nicht finden können: Tiziana Carraro sieht mit ihrem blonden Haar zwar nicht aus wie eine klassisch-rassige Carmen, ist es aber mit Leib und Seele: "Ich bin wie Carmen nicht nur extrem freiheitsliebend, sondern auch Single", verriet die gebürtige Italienerin vor der Premiere Mittwoch­abend im Steinbruch St. Margarethen.

Deshalb macht sie auch kein Geheimnis aus ihren "abgelegten" Don Josés – darunter der italienische Sänger Andrea Bocelli. Österreichische Männer kannte die Mezzosopranistin, die zum ersten Mal hier gastiert, hingegen noch nicht: "Ich liebe österreichische Männer. Sie sind nicht nur groß und schön, sondern auch muskulös." Auch im "Carmen"-Ensemble seien solche Männer vertreten: "Josef Wagner, der den Escamillo spielt, ist so ein Typ. Leider ist er bereits vergeben."

Kein Österreicher, aber trotzdem süß, sei ihr Don José auf der Bühne, der Grieche Dimitrios Flemotomos. Nervös machten Carraro vor ihrem Premieren-Auftritt jedoch nicht die Männer, sondern die dicken Regenwolken, die sich über dem Steinbruch aufbäumten: "Ich habe heute vor meinem kleinen Altar ge­betet, dass wir verschont bleiben. Wenn es trotzdem regnen sollte, werde ich weitersingen, auch wenn es schwierig ist."

Plötzlich erkrankt

Über die plötzliche Erkrankung von Intendant Wolfgang Werner (er liegt seit Freitag mit Lungenembolie im Krankenhaus) und seine Abwesenheit bei der Premiere sei das gesamte Ensemble sehr traurig.

"Leider durften wir nicht zu ihm hinein, weil er auf der Intensivstation lag. Aber unsere Genesungswünsche und die Blumen wurden ihm überbracht." Werner überraschte sein Publikum mit einer Tonband-Einspielung aus dem Krankenbett.