Paolo Scariano: Vom Meeresbiologen zum Tenor - was die Schwiegermutter damit zu tun hat
Von Lisa Trompisch
Bereits mit vier hat er die Leidenschaft für die Musik für sich entdeckt. Hat schon in seiner Heimat Palermo im Kirchenchor gesungen. Seine Eltern wollten aber, dass der Bub einen „ordentlichen“ Beruf erlernt.
„Ich hatte immer den Traum vom Singen, aber in Sizilien ist es richtig schwierig, diesen Beruf auszuüben. Daher habe ich mich meiner zweiten Leidenschaft, dem Meer, gewidmet und Meeresbiologie studiert“, sagt Paolo Scariano in der KURIER-TV-Sendung „Herrlich ehrlich – Menschen hautnah“.
Die ganze Sendung:
Und auf der Uni lernte er auch seine große Liebe kennen, die Österreicherin Victoria. Und der Liebe wegen ist er ihr dann auch schlussendlich gefolgt und lebt mittlerweile in Kärnten. Die ersten Jahre in der neuen Heimat waren schwierig für ihn. „Als Italiener und Meeresbiologe war es richtig schwer, eine Arbeit zu finden, und ich hab’ alles gemacht für die Familie. Ich war Fahrradmechaniker, ich war Fahrradverkäufer, ich hab’ im Krankenhaus gearbeitet, bis ich dann 2020 meinen Job an der Fachhochschule Kärnten angefangen habe als Biologe.“
Der Traum vom Singen hat ihn aber nie losgelassen, er hat auch begonnen, Gesangsunterricht zu nehmen. Unter anderem eine Masterclass bei der Opern-Grande-Dame Christa Ludwig ( 2021). „Sie hat mich singen gehört und mir einfach wunderschöne Komplimente gemacht. Das ist viel wert.“
Die große Chance hat der austro-sizilianische Tenor dann im März 2024 in der gleichnamigen ORF-Sendung ergriffen. Seine Schwiegermutter hat ihn dazu angemeldet. Bis ins Finale hat er es geschafft. Sein großer Traum wäre es, einmal in der Wiener Staatsoper aufzutreten. „Ich muss ehrlich sagen, ich bin schon 40 Jahre und eine richtige Opernkarriere zu starten, ist richtig schwer in diesem Alter. Aber, ich will trotzdem weiter meine Solokonzerte machen, so lange ich kann.“
Mit „Buon Natale – ein weihnachtliches Festkonzert“ tritt er zum Beispiel inklusive Kinderchor am 8. Dezember im Wiener Theater Akzent auf. „Es ist nicht nur ein Weihnachtsprogramm. Wir gehen auch in Richtung Andrea Bocelli, aber ich habe auch sizilianische Lieder drinnen. Ich will von meinem Leben über die Musik erzählen.“
Am 19. Jänner gibt’s mit ihm in Klagenfurt „Una festa italiana“. Als besonderes Bühnenritual hat Scariano immer eine Stimmgabel in der Hosentasche. „Jeder Sänger hat eigene Rituale. Luciano Pavarotti hat immer einen Bühnennagel in der Hosentasche gehabt. Den hat er eines Tages gefunden und hat ihn dann seine ganze Karriere über immer bei sich getragen.“
Wer Paolo Scarianos Vorbilder sind, wie Papst Johannes Paul II. ihn einst gesund gemacht hat und noch viel mehr sehen Sie im Video oben.