Göttliche Kleider: Thang de Hoo ließ sich von einer Kapelle inspirieren
Von Lisa Trompisch
Es funkelte, glitzerte und glänzte am Mittwoch im Wiener Palais Schönborn-Batthyány. Designer Thang de Hoo ließ nämlich dort seine neue Kollektion fotografieren. Inspiriert von Sainte-Chapelle, einer gotischen Kapelle in Paris, wie er dem KURIER erzählte.
„Die Farben dort ziehen einen magisch an“, so der Modemacher, der mit seinen Kleidern Lebensfreude versprühen möchte. „Wenn man sie anzieht, dann fühlt man sich gut und hat sofort ein Lächeln im Gesicht.“
Der Lockdown hatte für den gebürtigen Niederländer auch Vorteile, noch nie konnte er so lange an einer Kollektion arbeiten und er konnte sich wieder auf seine Anfänge vor 40 Jahren besinnen. „Mir hat es die Möglichkeit gegeben mich mit mir selber und meinen eigenen Fähigkeiten auseinanderzusetzen. Ich musste ja jetzt wirklich alles selber machen“, so Thang de Hoo.
„Eine meiner schlechten Eigenschaften ist, dass ich ein ungeduldiger Mensch bin. Du kannst zwar mit dir selber auch ungeduldig sein, aber das bringt ja nix. Ich habe gelernt, ruhiger zu werden“, erzählte er. Die großen Feste, Bälle und Galas lassen derzeit noch auf sich warten, man feiert jetzt eher im kleinen, trifft sich mit Freunden.
„Daher sind die großen Silhouetten nicht mehr gefragt, es ist alles schlichter. Man muss ja im Haus oder in der Wohnung auch beim Tisch vorbeikommen“, lachte er.
„Natürlich brauchen diese Kleider den großen Auftritt, aber der kann ja auch bei der Familienfeier sein. Sie sollen einfach eine Wow-Reaktion hervorrufen.“
Einen Vorteil der Coronakrise sieht er auch darin, dass man sich so wieder mehr auf heimische Künstler, Brands und Produkte besinnt. Der Designer hofft, dass das auch in Zukunft anhält.
„Wir sollten einfach sehr bewusst sein, Abstand halten und uns gut anziehen“, so seine Message. Und nachdem jetzt auch nicht mehr alle Kunden direkt zu ihm ins Atelier kommen können, startet er mit Ende September einen Onlineshop.