Stars

Gabalier antwortet auf "Bauernaufstand"

Andreas Gabalier hat sich schon mit vielen Gegnern angelegt - etwa im Hymnenstreit oder mit seinem "Manderl und Weiberl"-Sager. Dass es sich der Trachtenrocker aber ausgerechnet mit den Bauern verscherzt, war nicht unbedingt zu erwarten. Deren Interessensvertreter vom Bauernbund stießen sich daran, dass "der gstandene Patriot" Gabalier "am liebsten deutsche Industriemilch" trinke. Das empörte Facebook-Posting der Bauernbündler war eine Reaktion auf Gabaliers Werbekampagne für Müller-Milch und sorgte kürzlich für viel Aufsehen.

Nun hat sich Gabalier via Facebook zu Wort gemeldet, um das Spiel um Aufmerksamkeit weiterzutreiben. Unter der Überschrift "Bauernschlau???" schreibt er: "Seit sechs Jahren stehe ich auf der Bühne, erzähle und schwärme aus tiefster Überzeugung von unserem Landleben, der kitschigen Natur, unser kulinarischen Vielfalt, der geselligen Herzlichkeit, die uns ausmacht". Er wendet sich an die österreichischen Bauern als "euer größter Botschafter", der für nachhaltigen wirtschaftlichen Nutzen für den Fremdenverkehr sorge, "wie wohl kaum ein Anderer!". Dem Bauernbund hingegen wirft er vor, Anstoß zu "quotengeilen Überschriften" gegeben zu haben und fordert daher sogar eine "offizielle Entschuldigung wie es sich unter Bauern gehört". Mit dem Nachsatz: "Weil ich immer zu euch Bauern stehen werde!"

Gabaliers Facebook-Brief:

Alle Inhalte anzeigen

Das Facebook-Posting des Bauernbundes:

Alle Inhalte anzeigen

Ernster Hintergrund

Die Kronen-Zeitung hievte den "Bauernkrieg" gegen Gabalier sogar auf die Titelseite. Viele Fans hielten dem Musiker allerdings auf Facebook die Stange und fanden die Aktion des Bauernbundes überzogen. Ein Beispiel: "Gabalier wirbt nicht erst seit gestern für Müller Milch. Warum also erst nach wochenlanger Schockstarre dieser Angriff? Das einzige was ihr mit diesem Beitrag geschafft habt ist mächtig Werbung für Müller Milch zu machen."

Tatsächlich läuft die Werbekampagne in Deutschland schon seit April. Man habe aber nun den Start der Müller-Kampagne in Österreich am 15. August als Anlass für die Kritik an Gabalier genommen, wie der Bauernbund gegenüber dem KURIER erklärt. Als Interessensvertretung müsse man gegen "Fehlentwicklungen des Marktes" auftreten. Der aktuelle Milchpreis bei Müller Milch liege unter 30 Cent, heißt es beim Bauernbund weiters. "Auf diesem Niveau können österreichische Bauern, die mit 30 Cent Bauernmilchgeld auf Verlust produzieren, ganz sicher nicht mit."

Auf die inhaltliche Kritik an dem deutschen Milchkonzern ging Gabalier in seinem offenen Brief nicht ein. Dennoch lieferte er eine Begründung, warum er den Werbedeal mit Müller eingegangen sei. Eine große Deutschland-Tournee und das für 2016 geplante Stadionkonzert in München würden sich ohne "tatkräftige Partnerfirmen" nicht verwirklichen lassen, meint der selbsternannte Volks-Rock'n'Roller.

Gabalier ist Deutschlands beliebtester Volksmusiker

Alle Inhalte anzeigen