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Seyfried über ihr Kind, die Liebe & Hollywood

Es wird wieder zu ABBA-Melodien gesungen und getanzt. Diesmal aber nicht in Griechenland, sondern auf der kroatischen Insel Vis. Dort heißt es Vorhang auf für "Mamma Mia! Here we Go Again". Die Stars des Films rund um Meryl Streep (68) und Pierce Brosnan (64) sind in Privatvillen untergebracht – gibt es doch nur zwei Hotels auf der Insel. Das schirmt die Filmhelden aber auch vor lästigen Paparazzi und schaulustigen Fans ab. Und die Inselbewohner wurden als Komparsen engagiert. Mittendrin ist Hauptdarstellerin Amanda Seyfried (31), die jetzt dem KURIER Rede und Antwort stand.

KURIER: Sie sind immer in sehr unterschiedlichen Rollen zu sehen. Wonach suchen Sie Ihre Filmprojekte aus?

Amanda Seyfried: Jedes Projekt muss mich zum Denken bringen, selbst wenn es ein riesiges, gigantisches Musical ist. Irgendwie lerne ich immer etwas Neues über mich selbst. Das ist auch der Grund, warum ich Schauspielerin bin. Manchmal suche ich nach extrem düsteren Themen, das war beim Paul-Schrader-Film (Anm.: "First Reformed", 2017) so. Außerdem spielte ich eine Schwangere und war zu dem Zeitpunkt selbst schwanger, weshalb ich mich auch wieder ganz stark gefühlt habe.

Wie hat Ihre Tochter (sechs Monate) Ihr Leben verändert?

Ich wollte mich nicht in hohen Erwartungen verlieren, aber es ist wirklich alles, was Mütter immer beschreiben. Es ist unglaublich schön, ich zerplatze vor lauter Liebe.

In Ihrem letzten Film "Zu Guter Letzt" haben Sie ja auch Ihren Mann Thomas Sadoski kennengelernt, nicht wahr?

Ja, dieser Film bedeutet mir so viel! Erstens war mein Co-Star die wunderbare Shirley MacLaine, und es war immer mein großer Traum, mit ihr einen Film zu machen. Und dann habe ich meinen Mann dabei kennen gelernt. Shirley sagt immer, sie war bei der Zeugung des Kindes dabei. Es war ja ein Zufall, dass Tommy überhaupt im Film war. Fünf Tage vor Drehbeginn ist uns der Hauptdarsteller ausgefallen. Er war auf einer Liste und ich wollte, dass er engagiert wird, weil ich schon mal mit ihm gearbeitet hatte. Er war ein Freund und dann hat es gefunkt.

Wie gehen Sie mit Ihrem Ruhm in Hollywood um?

Das Wichtigste für mich ist, dass ich mich nicht mit Ja-Sagern umgebe. Die Leute, mit denen ich mich abgebe, sind kein Zufall. Sie alle haben keine Angst, mir die Wahrheit zu sagen. Ich frage auch danach. Wenn man den richtigen Ton wählt, kann man alles sagen. Hollywood zeichnet sich dadurch aus, dass Leute sich sehr gern beim falschen Nettsein zuhören. Oder sie wollen verzweifelt gemocht werden und verstellen sich deshalb. Es ist schwer, jemandem zu vertrauen, weil man es ununterbrochen sieht. Ich gehöre außerdem noch zu den Menschen, die nie glauben können, dass sie gut genug sind, und daher keine Komplimente annehmen können. Es ist dumm, weil es bedeutet, dass ich kein sehr hohes Selbstwertgefühl habe und mich immer frage: Wie denke ich über mich selbst? Glaube ich, dass ich eine talentierte, nette Person bin? Ja. Also, warum kann ich mir das dann nicht auch von anderen sagen lassen?