Yurkiw ist das kanadische Speed-Team
Für die Kanadierin Larisa Yurkiw steht in Lake Louise viel auf dem Spiel. Die 25-Jährige ist quasi der verbliebene Rest des kanadischen Damen-Speed-Teams, das im vergangene Frühjahr nach den Rücktritten von Emily Brydon, Britt Janyk und zuletzt Kelly Vanderbeek mangels Fahrerinnen aber auch Finanzen aufgelöst worden war. Bleiben die Ergebnisse aus, blickt die nunmehrige kanadische Einzelkämpferin in eine ungewisse Zukunft.
Ex-Götschl-Coach arbeitslos
Nach der Auflösung des kanadischen Damen-Speed-Teams stand damals auch der österreichische Abfahrtschef Kurt Mayr plötzlich ohne Job da. Bis ein Anruf von Yurkiw kam, die unbedingt weitermachen wollte.
Yurkiw hat 2009 mit ihrem Sieg in der Kombiabfahrt von Zauchensee erstmals aufgezeigt, sich danach aber schwerste Knieverletzungen zugezogen und zwei volle Saisonen verloren. Die mittlerweile 25-Jährige betreibt den Abfahrtssport aber mit derartiger Leidenschaft, dass sie sogar ein Angebot, als bezahlte Ski-Crosserin für Kanada weiterzumachen, abgelehnt hat.
"Team Larisa"
Stattdessen übersiedelte sie nach Toronto, um persönlich Sponsoren an Land zu ziehen. 170.000 Dollar beträgt das Saisonbudget von Yurkiw und dem ehemaligen Götschl-Coach Mayr, die nun als "Team Larisa" um einen Startplatz bei Olympia in Sotschi kämpfen.
In der Abfahrt beansprucht Yurkiw derzeit den einzigen kanadischen Weltcup-Startplatz. Nur gute Ergebnisse diese Woche in Lake Louise sichern dies weiterhin ab. Mayr ist überzeugt, dass es klappt. "Larisa ist unglaublich. Andere hätten längst das Handtuch geworfen", sagte der Oberösterreicher.
Kanadische Glanzzeiten vorbei
Kanadas Damen haben eigentlich eine lange Tradition und waren über Jahrzehnte hinweg eine der bestimmenden Speed-Nationen. Sportlerinnen wie Kerrin Lee-Gartner, Karen Percy, Kate Pace oder Mélanie Turgeon konnten auch bei Großereignissen Medaillen in den schnellen Disziplinen holen.