Sport/Wintersport

Svindals Machtdemonstration

30 Jahre jung wird Aksel Lund Svindal zwar erst am zweiten Weihnachtsfeiertag, doch schon an diesem Wochenende hatte der norwegische Hüne Grund zum Feiern. Und das doppelt: Nach der Abfahrt am Samstag holte sich das 1,89-Meter-Bröckerl (98 Kilo) gestern auch den Super-G von Lake Louise; kein Novum für Svindal, der im kanadischen Nationalpark vor sieben Jahren den ersten Weltcupsieg gefeiert hatte. Im Super-G, seiner stärksten Disziplin, sofern man beim Allrounder von Schwächen reden kann (gut, im Slalom ist er nicht Weltspitze).

Damit hat sich Svindal nach vier Weltcupbewerben an die Spitze der Gesamtwertung gesetzt; ein deutliches Zeichen an die Konkurrenz, dass mit ihm in diesem Winter auch im Rennen um die große Kristall­kugel wieder zu rechnen ist. "Wer sagt, dass er da nicht dabei sein will, der ist ein Spaßvogel", sagte Svindal, grinste und bewies prompt das Gegenteil, der Norsker ist nämlich ein sehr lustiger Zeitgenosse.

Und er ist einer, der sich auf die nächsten Aufgaben freut, obschon er auch düstere Erinnerungen an die nächste Weltcupstation Beaver Creek hat. Am Dienstag geht die Wilde Hatz nämlich in Colorado weiter, dort, wo Svindal im November 2007 nach schwersten Sturzverletzungen zeitweise einen künstlichen Darmausgang hatte.

Davon hat sich der 29-Jährige längst erholt, am Dienstag wird er in gewohnter Manier das erste Training für die Abfahrt am Freitag bestreiten, es folgen noch Super-G (Samstag) und Riesenslalom (Sonntag). In allen drei Disziplinen ist Svindal in Beaver Creek schon auf dem Podest gestanden.

Austro-Jugendstil

Aksel Lund Svindal legte 0,85 Sekunden zwischen sich und den zweitplatzierten Franzosen Adrien Théaux, eine kleine Welt angesichts der übrigen Abstände, "das hat mich schon ein bisschen überrascht." Joachim Puchner holte den dritten Platz ins Salzburger Land und setzte damit den Jugendstil im österreichischen Team fort: Am Samstag war Max Franz, 23, Zweiter der Abfahrt (am Sonntag Siebenter), Puchner ist 25, und der sechstplatzierte Matthias Mayer ist erst 22. Mit diesem Rang stellte der Kärntner seine bislang beste Weltcupplatzierung vom März-Super-G in Kvitfjell ein und zeigte, dass in diesem Winter mit ihm zu rechnen sein wird. So wie mit Puchner, der am Limit fuhr, "sowohl in Sachen Linie als auch körperlich".

  Name Land Zeit Rückst.
 1.  Aksel Lund Svindal  (NOR)   01:35,0  
 2.  Adrien Theaux  (FRA)        01:35,8 0,85
 3.  Joachim Puchner  (AUT)      01:35,9 0,9
 4.  Ted Ligety  (USA)           01:35,9 0,91
 5.  Werner Heel  (ITA)          01:36,1 1,1
 6.  Matthias Mayer  (AUT)       1:36,15 1,19
 7.  Andreas Romar  (FIN)        01:36,2 1,22
 8.  Max Franz  (AUT)            01:36,2 1,23
 9.  Matteo Marsaglia  (ITA)     01:36,2 1,29
10.  Patrick Küng  (SUI)         01:36,3 1,31
11.  Erik Guay  (CAN)            01:36,3 1,35
12.  Peter Fill  (ITA)           01:36,3 1,36
13.  Johan Clarey  (FRA)         01:36,3 1,38
14.  John Kucera  (CAN)          01:36,4 1,4
15.  Klaus Kröll  (AUT)          01:36,4 1,41
16.  Georg Streitberger  (AUT)   01:36,4 1,45
17.  Kjetil Jansrud  (NOR)       01:36,5 1,52
18.  Jan Hudec  (CAN)            01:36,7 1,69
19.  Andrew Weibrecht  (USA)     01:36,7 1,73
20.  Yannick Bertrand  (FRA)     01:36,8 1,8
  .  Ryan Cochran-Siegle  (USA 01:36,8 1,8
22.  Hannes Reichelt  (AUT)      01:36,8 1,82
23.  Romed Baumann  (AUT)        01:36,8 1,83
24.  Christof Innerhofer  (ITA)  01:36,8 1,84
25.  Sandro Viletta  (SUI)       01:37,0 1,99
26.  Ivica Kostelic  (CRO)       01:37,0 2,04
27.  Silvan Zurbriggen  (SUI)    01:37,2 2,2