Svindal: "Marcel schaut brutal stark aus"
Die Speed-Rennen am Freitag (Super-G) und Samstag (Abfahrt) in Gröden nimmt der Norweger Aksel Lund Svindal als Führender im Gesamt-Weltcup in Angriff. Die Favoritenrolle im Kampf um die große Kristallkugel schiebt der zweifache Gesamtsieger (2007, 2009) aber dem Salzburger Marcel Hirscher zu. "Hirscher ist der logische Favorit, denn er ist Titelverteidiger und ist gut in die Saison gestartet. Es wird schon schwierig, ihn zu schlagen. Marcel schaut brutal stark aus, er ist sehr stabil", sagte Svindal, der aber auch Ted Ligety (USA) auf der Rechnung hat.
"Momentan schaut es nach einem Dreikampf zwischen Hirscher, Ligety und mir aus. Aber wenn Ivica Kostelic im Jänner wieder 1.000 Punkte holt, dann ist natürlich auch er dabei." Prinzipiell sei es aber noch deutlich zu früh für seriöse Hochrechnungen bezüglich Gesamt-Weltcup. "Ich bin es gewohnt, dass darüber geredet wird. Aber es ist noch viel zu früh. Ich muss wahrscheinlich noch 1.000 Punkte holen, dann würde es gut ausschauen. Daran sieht man, wie viel noch zu tun ist", sagte Svindal.
Norwegens Sport-König
Den ersten Titel des WM-Winters hat Svindal schon in der Tasche, der Ski-Star ist Norwegens neuer Sport-König. Seit Sonntag steht Svindal offiziell als Gewinner der prestigeträchtigen TV-Show "Best av de beste" ("Der Beste der Besten") fest, dabei hat der 29-Jährige im Match mit anderen norwegischen Sportgrößen aus den Bereichen Fußball, Eishockey, Handball, Snowboard und Biathlon die mit Abstand besten Allrounderqualitäten gezeigt.
Der TV-Privatsender TV2 hat Ende Juni sechs nationale Kapazunder zum dreitägigen Kräftemessen im Umland von Oslo eingeladen. Dabei galt es in 20 Disziplinen wie Cross-Country-Laufen, Mountainbiken, Klettern, Klimmzügemachen, Stiegenlaufen oder Autorennfahren Farbe zu bekennen. TV2 zeigte die Show an fünf Sonntagen zur Primetime, am vergangenen Sonntag wurde das Finale mit dem Sieg Svindals ausgestrahlt.
Der Alpin-Modellathlet setzte sich vor Morten Gamst Pedersen (Fußball), Tarjei Bö (Biathlon), Andreas Ygre Wiig (Snowboard), Kristian Kjelling (Handball) und Mats Zuccarello Aasen (Eishockey) durch. "Es war ein Riesenspaß. Bei den Wettkämpfen ging es aber knallhart zu Sache, jeder wollte gewinnen", berichtete Svindal im Rahmen der Weltcup-Rennen in Gröden im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur.
Als Siegesprämie gab es ein Auto im Wert von 350.000 Euro inklusive Sprit für ein Jahr. Allerdings nicht von jener Automarke, die Norwegens Alpin-Team sponsert. "Deshalb freut sich jetzt mein Papa über ein neues Auto", meinte der Olympiasieger und vierfache Weltmeister. Svindal ist das jüngste Beispiel für die Allrounderqualiäten der Ski-Alpinen. Auch beim Damen-Bewerb hatte sich ein Jahr zuvor mit Lotte Smiseth Sejersted eine Skifahrerin durchgesetzt.
"Skifahrer brauchen Kraft und Ausdauer, müssen aber auch spritzig sein und eine gute Koordination haben. Man muss nicht der stärkste Mann der Welt und auch kein Marathonläufer sein, aber man muss alles ziemlich gut machen", meinte Svindal über die Anforderungen an einen Weltklasseskifahrer.