Sport/Wintersport

Skispringen: Lufthoheit der Damen

Je wichtiger der Auftritt, desto bunter die Frisur. Das ist das Motto, das Daniela Iraschko seit jeher pflegt. Es muss also dann schon eine ganz besondere Herausforderung anstehen, wenn die schrille Steirerin, die sich selbst gerne als verrückte, bunte Henne bezeichnet, vor einem Bewerb zu grellem Pink greift.

Daniela Iraschko ist bis in die Haarspitzen motiviert vor dem Heimweltcup der Skispringerinnen im oberösterreichischen Hinzenbach (Samstag, 13.40 Uhr, live in ORFeins). Erstmals dürfen die Damen in Österreich um Weltcuppunkte springen, und erstmals überhaupt dürften die Skispringerinnen dabei ihre prominenten männlichen Kollegen überflügeln.

Während Kofler, Schlierenzauer & Kollegen bei der Generalprobe in Val di Fiemme, dem WM-Ort von 2013, (16 Uhr live in ORFeins) unter Ausschluss der Öffentlichkeit ihre Höhenflüge fortsetzen, werden in Hinzenbach mindestens 2000 Fans erwartet.

Duell bei den Damen

Eine Genugtuung für die Springerinnen, die in ihrer ersten offiziellen Weltcup-Saison noch ein Schattendasein fristen. „Die Bewerbe in Lillehammer und Predazzo waren Geisterspringen“, erzählt Iraschko, „die ganze Saison war irgendwo komisch.“

In den letzten Wintern hat Iraschko die Szene dominiert, aber dem ersten Weltcupsieg springt die amtierende Weltmeisterin noch hinterher. In der jungen US-Amerikanerin Sarah Hendrickson hat die 28-Jährige bisher eine übermächtige Gegnerin. "Für Daniela ist das eine neue Situation", sagt Damen-Trainer Harald Rodlauer, "sie war es gewohnt, dass es von alleine geht. Im Vorjahr hat sie auch dann noch gewonnen, wenn sie nicht die besten Sprünge gezeigt hat."

Dreikampf bei den Herren

Während bei den Damen also alles auf ein Duell zwischen Hendrickson und Iraschko hinausläuft, zeichnet sich bei den Herren im Gesamtweltcup ein Mehrkampf ab. Andreas Kofler hat seine Führung in Sapporo behauptet, doch der Norweger Anders Bardal und vor allem Gregor Schlierenzauer liegen in Lauerstellung.

Schlierenzauer, der auf die Reise nach Japan verzichtet hatte, nutzte die Zeit zum intensiven Materialtesten und wird in Predazzo mit einer adaptierten Bindung an den Start gehen.