Sport/Wintersport

Kraft springt vom neunten auf den zweiten Platz

Der Salzburger Stefan Kraft präsentiert sich in der letzten Saisonphase des Skisprung-Weltcups so stark wie nie zuvor. Am Freitagabend erreichte der 20-Jährige in Lahti mit dem zweiten Rang (125/134 m) seine bisher beste Platzierung, nachdem er zwei Tage zuvor in Falun Fünfter geworden war. Den Sieg sicherte sich der überlegene Deutsche Severin Freund (131/127,5) mit elf Punkten Vorsprung.

Kraft, der die Olympia-Qualifikation verpasst hatte, nützte im Finale die guten Bedingungen und flog auf die Tageshöchstweite. Damit gelang ihm eine Verbesserung von Rang neun auf zwei, und er übertraf auch seinen dritten Platz im Tourneebewerb auf seiner Heimschanze in Bischofshofen im Jänner 2013. Springer um Springer scheiterte an der vom Pongauer vorgelegten Marke, der polnische Doppel-Olympiasieger Kamil Stoch (127/124,5) blieb als Dritter ebenso hinter ihm wie der Weltcup-Spitzenreiter Peter Prevc aus Slowenien (125,5/123,5) als Vierter. Im Weltcup führt Prevc nur noch sieben Punkte vor Stoch.

Einzig Freund war neuerlich nicht zu schlagen. Der 25-jährige Bayer feierte nach dem Teambewerb in Sotschi und der Weltcup-Konkurrenz in Falun am vergangenen Mittwoch schon seinen dritten Erfolg in Serie und den insgesamt siebenten im Weltcup.

Schlierenzauer fällt zurück

Während Kraft bei gutem Aufwind auf das Podest segelte, fiel Gregor Schlierenzauer (132/115,5) im Finale bei etwas ungünstigeren Windbedingungen von Rang zwei auf acht zurück. Bei Halbzeit war für den 24-Jährigen mit 2,3 Punkten Rückstand auf Freund sogar noch der 53. Weltcupsieg möglich gewesen. Sein erster Flug, der erst nach 132 Metern zu Ende war, entlockte dem zuletzt mit seiner Form unzufriedenen Stubaier immerhin ein Lächeln.

Schlierenzauer war diesmal nur viertbester ÖSV-Springer, er lag unmittelbar hinter Tourneesieger Thomas Diethart (6./127/121) und Michael Hayböck (7./126/127). Damit scheint die Aufstellung für den Teambewerb am Samstag mit diesem Top-Ten-Quartett fix zu sein, denn Andreas Kofler (20.) und Manuel Fettner (29.) blieben doch deutlich zurück. Wolfgang Loitzl hatte ebenso wie u.a. Simon Ammann (Schweiz) das Finale verpasst.

Endstand

1. Severin Freund GER 131,0/127,5 276,6
2. Stefan Kraft AUT 125,0/134,0 265,6
3. Kamil Stoch POL 127,0/124,5 259,8
4. Peter Prevc SLO 125,5/123,0 259,6
5. Anssi Koivuranta FIN 128,5/126,5 259,0
6. Thomas Diethart AUT 127,0/121,0 254,3
7. Michael Hayböck AUT 126,0/127,0 252,9
8. Gregor Schlierenzauer AUT 132,0/115,5 251,8
9. Anders Bardal NOR 129,0/118,5 251,7
10. Gregor Deschwanden SUI 124,0/122,5 242,9
11. Jurij Tepes SLO 119,5/125,0 241,0
12. Jernej Damjan SLO 127,5/116,0 240,9
13. Jakub Janda CZE 120,0/124,5 240,8
14. Antonin Hajek CZE 122,5/119,5 237,8
15. Rune Velta NOR 120,5/120,5 236,2
16. Dimitri Wassiliew RUS 118,5/127,0 234,0
17. Anders Fannemel NOR 119,5/121,5 233,0
18. Andreas Wellinger GER 124,0/114,5 227,8
19. Andreas Stjernen NOR 116,5/121,0 225,1
20. Andreas Kofler AUT 118,0/119,0 224,8
. Dawid Kubacki POL 117,5/118,0 224,8
22. Reruhi Shimizu JPN 119,5/115,5 224,0
23. Marinus Kraus GER 124,0/112,0 222,9
24. Michael Neumayer GER 120,5/115,0 222,1
25. Yuta Watase JPN 118,5/117,0 221,6
26. Andreas Wank GER 117,5/114,0 220,8
27. Ville Larinto FIN 117,0/116,0 220,5
28. Janne Ahonen FIN 118,0/118,5 219,8
29. Manuel Fettner AUT 119,5/115,5 218,6
30. Taku Takeuchi JPN 116,5/115,0 214,6