Pietilä-Holmner gewinnt Slalom in Åre
So ein Sieg kann ziemlich nervenaufreibend sein. Ob dramatisch, überraschend, befreiend – immer ist so ein Sieg eine höchst emotionale Angelegenheit. Für Maria Pietilä-Holmner war der Erfolg im schwedischen Åre so einer – der 28-Jährigen aus Umeå rannen nach ihrem Sieg im Slalom die Tränen nur so übers Gesicht.
Es war ja auch ein besonderer Erfolg, den sie da geschafft hatte: Erstmals, seit der Weltcup in Åre Station macht, hat eine Schwedin den Slalom gewonnen; für die Riesenslalom-Vizeweltmeisterin von 2007 (Åre!) und Slalom-WM-Dritte von 2011 (Garmisch) war es erst der dritte Weltcup-Erfolg überhaupt. "Emotional ist das richtige Wort. Das bedeutet mir sehr viel", schluchzte die Lebensgefährtin von Abfahrer Hans Olsson.
Dass mit Frida Hansdotter auch noch eine Landsfrau als Dritte mit aufs Siegespodest steigen durfte, das versetzte die Zuschauer am Samstagmittag vollends in Begeisterung – Sprechchöre hallten über die Strecke, wie sie sonst eher in Fußballstadien zu hören sind. Von wegen unterkühlte Skandinavier...
Nicht einmal die gemessenen minus 14 Grad konnten die Stimmung trüben, und auch Tina Maze strahlte, was das Zeug hielt: Als Zweite baute die 31-jährige Slowenin ihren Vorsprung im Gesamtweltcup auf nun schon 257 Punkte auf Anna Fenninger aus. Die Salzburgerin hatte wie gewohnt auf den Slalom verzichtet, um ihren Körper nicht zu sehr zu beanspruchen.
Auf und ab
Die Österreicherinnen zeigten ein durchwachsenes Ergebnis – erstmals seit sieben Technik-Rennen schaffte es keine aufs Podest, letztmals war das am 8. März der Fall, beim Slalom in ... Åre.
Beste war Michaela Kirchgasser als Fünfte: "Ich habe versucht, zu attackieren, aber es war nicht ganz so, wie ich’s mir vorgestellt hatte. Für den Kopf aber ist das Ergebnis sehr wichtig." Da konnte die Salzburgerin mit ihrer Kärntner Kollegin Carmen Thalmann einschlagen, die als Siebente ihr bestes Weltcupresultat einstellte. "Ich bin überglücklich", sagte die Drautalerin, die in den letzten Monaten vor allem in ihrer Unbeständigkeit beständig war. Kathrin Zettel schließlich war im ersten Durchgang auf dem Weg zur Bestzeit, als sie sich mit einem kapitalen Fehler aus dem Rennen um den Sieg nahm. Am Ende wurde es Platz 15, "ich glaub’, ich hab’ das Bestmögliche noch rausgeholt. Zwei Drittel der beiden Läufe waren ja sehr gut."
Kein neues Ergebnis ihrer Formsuche vermochte indes Bernadette Schild zu veröffentlichen, die die Qualifikation für den zweiten Lauf nicht schaffte. Und Nicole Hosp, in Aspen vor zwei Wochen noch Siegerin, schied überhaupt aus.
Weltcup-Slalom der Damen in Åre | |||
1. | Maria Pietilä-Holmner | SWE | 01:43,7 |
2. | Tina Maze | SLO | +0,06 |
3. | Frida Hansdotter | SWE | 0,32 |
4. | Mikaela Shiffrin | USA | 0,34 |
5. | Michaela Kirchgasser | AUT | 0,71 |
6. | Chiara Costazza | ITA | 0,76 |
7. | Carmen Thalmann | AUT | 0,77 |
8. | Wendy Holdener | SUI | 0,84 |
9. | Michelle Gisin | SUI | 0,99 |
10. | Sarka Strachova | CZE | 1,08 |
11. | Marie-Michele Gagnon | CAN | 1,10 |
12. | Anna Swenn-Larsson | SWE | 1,16 |
13. | Veronika Velez Zuzulova | SVK | 1,46 |
14. | Manuela Mölgg | ITA | 1,72 |
15. | Kathrin Zettel | AUT | 1,80 |
21. | Christina Ager | AUT | 2,99 |
Out: Hosp (1. Lauf), Daum (beide AUT/2. Lauf)Nicht im 2. Lauf: 32. B. Schild +2,30, 35. Dygruber +2,44, 37. Brem (alle AUT) +2,47