Hirscher und Fenninger halten Rivalen auf Distanz
Irre, gut gefahren. Den Ausgang hätte ich mir nicht so vorgestellt", zeigte sich selbst Marcel Hirscher nach seiner Fahrt im letzten Super-G der Saison im französischen Meribel überrascht. Der Salzburger hatte sich am zuvor als ausgezeichneter Vierter und völlig unerwartet bester Österreicher klassiert.
Auf den an diesem Tag "nur" zweitplatzierten Norweger Kjetil Jansrud, der bereits vor dem Rennstart als Sieger der Disziplinwertung festgestanden war, verlor der 26-Jährige nur vier Hundertstel und 30 Punkte. Nun sind alle Trümpfe für den vierten Gesamtweltcup-Sieg in der Hand des Salzburgers. Vor dem Riesentorlauf am Samstag und dem Slalom am Sonntag, also seinen Spezialdisziplinen, hat er als Spitzenreiter in der Gesamtwertung ein Plus von 34 Zählern auf Jansrud.
"In Summe der Rennen sind 99 Prozent schon geschafft. Es ist schon sehr viel getan, aber geschafft ist noch gar nichts", ließ sich Hirscher nicht vorzeitig zum Gewinn der großen Kristallkugel gratulieren. Ähnlich bedeckt verhielt sich auch sein einziger Kontrahent Jansrud: "Es wäre respektlos, zu sagen, dass der Gesamtweltcup entschieden ist. In der Theorie ist es vorbei, aber in der Praxis nicht".
Fotofinish
Auch bei den Damen geht es im Kampf um die große Kristallkugel eng zu. Anna Fenninger verpasste am Donnerstag mit Platz zwei im Super-G den Sieg im Disziplin-Weltcup verpasst, baute aber ihre Gesamtweltcup-Führung aus.
Fenninger musste sich im letzten Speedrennen der Saison Lindsey Vonn geschlagen geben, platzierte sich aber vor ihrer Mitstreiterin im Rennen um die große Kugel, Tina Maze. Die Slowenin, die Tages-Dritte wurde, verlor damit 20 Punkte auf Fenninger und liegt im Gesamtweltcup nun 32 Zähler hinter Fenninger.
Die Zeichen stehen für die Österreicherin aber ein wenig anders als bei ihrem Landsmann Hirscher. Am Samstag wird ein Slalom, am Sonntag ein Riesentorlauf gefahren - in beiden Disziplinen ist Maze eine Sieganwärterin, ganz im Gegensatz zu Fenninger. "Ich bin zwar jetzt vorne, aber ich habe sicher keinen Vorteil. Tina ist im Slalom eine Siegfahrerin, ich bin es nicht. Es kommt sicher drauf an, was sie macht. Ich muss auf ihre Schwächen hoffen", bleibt Fenninger realistisch und zieht sogar ein Antreten im Slalom in Erwägung.