FIS passt Regeln für Super-Kombi an
Der Internationale Skiverband hat eine weitere Anpassung vorgenommen, um die Zulassung der besten Alpinskifahrer bei Olympia in Sotschi sicherzustellen. Nun reichen auch "nur" drei Abfahrtsergebnisse, um für die olympische Super-Kombination im kommenden Februar qualifiziert zu sein.
Raich, Ligety, Fenninger dabei
Bisher hatte man laut Punkt 3.2. der Qualifikationskriterien in jeder der drei "Speed-Disziplinen" (Abfahrt, Super-G, Super-Kombination) zumindest drei Ergebnisse benötigt, um für die jeweilige Disziplin qualifiziert zu sein. Das hätte für Top-Athleten wie Weltmeister Ted Ligety (USA), den Österreicher Benjamin Raich oder dessen Landsfrau Anna Fenninger bedeutet, dass sie in Sotschi nicht an dem aus einer Abfahrt und einem Slalomdurchgang bestehenden Superkombi-Bewerb teilnehmen hätten können.
"Wir hatten letztlich zu wenig Super-Kombis zur Verfügung, weil weniger stattgefunden haben als geplant waren. Auch auf Nicht-Weltcupebene", erklärte FIS-Generalsekretärin Sarah Lewis auf Anfrage der Austria Presse Agentur die Anpassung und die Änderung auf eine Und/Oder-Bestimmung. Die notwendigen 80 FIS-Punkte können ebenfalls aus der Abfahrt kommen.
Die Besten gehören zu Olympia
"Wir haben versucht, eine sinnvolle Lösung im Rahmen der bestehenden Qualifikationskriterien im Sinne des Sports zu machen", sagte Lewis. "Olympische Spiele sind die Spitze des Sports. Dass die besten Athleten dabei sind, ist ein Muss.“
Schon im Herbst hatte man eine Anpassung vorgenommen und die alpine Gesamtquote um 30 Plätze auf 350 erhöht, um auch großen Nationen volle Kontingente zu ermöglichen. Mit der aktuellen Neuerung sollte auch für Grenzfälle die persönliche Zulassung in den einzelnen Disziplinen gewährleistet sein.
Der im Speed seit diesem Winter nicht mehr aktive Raich etwa hat aus der vergangenen Saison und damit innerhalb des Bemessungszeitraums (seit Sommer 2012) drei Abfahrtsergebnisse zu Buche stehen.
Berthold noch zurückhaltend
"Ich warte erst mal die offizielle Information der FIS ab. Man muss sich das im Detail anschauen, oft hat so etwas dann doch irgendwelche Haken", kommentierte ÖSV-Herrenchef Mathias Berthold die Neuigkeit zunächst zurückhaltend. In Bormio hatte der Vorarlberger gegen das bestehende Regelwerk noch intensiv gewettert und dieses als "dumm" bezeichnet.
Auch Coaches anderer betroffener Athleten hatten sich zuletzt extrem kritisch gezeigt. "Es kann nicht sein, dass ein Athlet wie Weltmeister Ligety FIS-Rennen abklappern muss, um auf die geforderten Ergebnisse zu kommen", hatte sich etwa US-Alpinchef Patrick Riml geärgert.
Selbst Raich war kritisch mit der Situation umgegangen. "Es ist schon eigenartig, wenn man drei Resultate braucht, aber nur drei Super-Kombis macht im Jahr. Das ist alles andere als geschickt und ein Fehler, der korrigiert gehört", hatte der Tiroler in Bormio gemeint.