Absender der E-Mail im ÖSV-Konflikt identifiziert
Der Absender der E-Mail, die als Auslöser im Streit zwischen dem Österreichischen Skiverband (ÖSV) und Skistar Anna Fenninger gilt, scheint identifiziert worden zu sein. Laut einem Bericht der Sportwoche hat ein hochrangiger ÖSV-Mitarbeiter die brisante Post damals an das Medium weitergeleitet. Der betreffende Verwaltungsmitarbeiter soll noch am Mittwoch vom ÖSV fristlos entlassen worden sein.
"Die Kriminalpolizei hat herausgefunden, dass das betreffende GMX-Account (sabine_r1962@gmx.at, Anm.) über das öffentliche WLAN einer Fast-Food-Filiale in Zirl eingerichtet und das Mail von dort versendet wurde", wird ÖSV-Präsident Peter Schröcknadel am Donnerstag vom Internetportal Sportnet zitiert. In weiterer Folge seien die Daten einer Dame zugeordnet worden, die mit dem betreffenden Mitarbeiter in persönlichem Kontakt stehe. "Der Mitarbeiter hat mich dann am Mittwoch kontaktiert, wollte mich zum Kaffee treffen", erklärte Schröcksnadel.
Reue
Schröcksnadel hätte in der Folge auf dem Hauptsitz des Skiverbands in Innsbruck als Treffpunkt bestanden und Generalsekretär Klaus Leistner hinzugezogen. Dort hätte der Beschuldigte als Begründung angegeben, die Aktionen von Fenninger-Manager Klaus Kärcher, so Schröcksnadel, "für eine Riesensauerei zu halten. Er dachte, im Sinne des Skiverbandes zu handeln", wurde Schröcksnadel zitiert.
Der angeblich reuige Mitarbeiter hätte angegeben, allein gehandelt zu haben, doch von einer "Einzeltätertheorie" geht der ÖSV-Präsident nicht aus. "Auch das halte ich für unwahrscheinlich, ich gehe vielmehr davon aus, dass er es von jemandem erhalten hat, den er nun schützen möchte", erklärte Schröcksnadel.
Anzeige
Fenninger hatte in der Mail im Konflikt um ihren Manager und ihre sportliche Betreuung mit sofortigem Rücktritt aus dem Österreichischen Ski-Verband (ÖSV) gedroht. Seither war über die Person, die jenes Dokument an die Sportwoche weitergeleitet hatte, spekuliert worden.
Schröcksnadel hatte am 4. Juni eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck wegen Verdacht auf "Datenmissbrauch und allenfalls Verleumdung" eingebracht. "Ich werde so lange weiterforschen lassen, bis alles aufgeklärt ist", meinte Schröcksnadel nun.