Sport/Wintersport

Schönfelders Angriff als Privatier

Im österreichischen Ski-Team geht es in dieser Woche um die Startplätze für den Weltcup-Auftakt am 22. und 23. Oktober in Sölden.

Mit dabei in der ÖSV-Qualifikation ist auch Rainer Schönfelder. Der Kärntner Routinier ist am Ende der vergangenen Saison aus dem rot-weiß-roten Kader geflogen, auf eigene Faust und mit einem Privatteam will sich der 34-Jährige nun aber noch einmal zurück in die Weltspitze kämpfen.

"Don't Worry, Ski Happy!", lautet Schönfelders Motto, das auch auf seiner Ausrüstung nicht zu übersehen sein wird. "Ich bin fit, voller Energie und das Skifahren macht so viel Freude wie schon lange nicht mehr", meinte Schönfelder, der sich unter Leitung seines Individual-Trainers Christian Huber in Schuss gebracht hat. "Das individuelle Training tut mir sehr gut, weil ich anders funktioniere als die Masse."

Starke Trainingsleistungen

Dass der zweifache Olympia-Bronze-Gewinner 2006 vor allem in seiner Paradedisziplin Slalom gut in Schuss ist, hat er im Rahmen seines Trainingscamps in Neuseeland eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Bei zwei recht gut besetzten Slaloms in Coronet Peak belegte Schönfelder, Slalom-Weltcup-Sieger 2004, am 24. August und 3. September jeweils Rang zwei.

"Ich war selbst überrascht, dass es schon so gut geht. Es scheint, als hätte ich meine Abstimmung schon recht gut gefunden. Wir sind am richtigen Weg", sagte Schönfelder, der auf Völkl-Skiern und in Rexxam-Schuhen am Weltcup-Comeback bastelt. Der Trip nach Neuseeland war für Schönfelder kostspielig, hat ihn aber "einen riesengroßen Schritt" nach vorne gebracht.

"Nicht nur Gaudi"

Die Chancen Schönfelders auf eine erfolgreiche Quali sind im Slalom (Auftakt am 13.11. in Levi) höher als im Riesentorlauf. Aber auch die Chance auf Sölden will er am Schopf packen. "Es ist ein Versuch, aber sicher nicht nur Gaudi. Der Gedanke ist da, dass ich es schaffen kann." Im Gegensatz zum Slalom hat Schönfelder aber im Riesentorlauf die ideale Abstimmung noch nicht gefunden, dafür war die Zeit in "fünf brauchbaren Trainingstagen" in dieser Disziplin zu kurz.

Schönfelders bis dato letzte Top-Ten-Platzierung im Weltcup ist mehr als dreieinhalb Jahre her. Seitdem ist er durch eine Reihe schwerer Verletzungen weit zurückgeworfen worden. "Aber jetzt bin ich gewaltig am Aufholen", berichtete Schönfelder.