Von der Rennpiste zum kanadischen Zahnarzt
Ausgeschlagene Zähne, eine blutige Lippe, Prellungen am ganzen Körper. Nein, Ramona Siebenhofer war nicht in eine kanadische Wirtshausschlägerei verwickelt. Die 23-jährige Steirerin wurde Opfer der internen Qualifikation für die Abfahrt in Lake Louise. Im Training am Donnerstag nahm Siebenhofer viel Risiko – zu viel. Sie stürzte schwer und musste mit dem Hubschrauber geborgen werden. Sie hatte Glück im Unglück: keine Knieverletzung, keine Brüche. Mit dem Auto wurde sie zu einem Zahnarzt nach Banff gefahren und dort behandelt. Auf Facebook bewies sie Humor: "Aufgrund der ausgeschlagen Zähne und der genähten Lippe gibt’s heute kein Foto."
In Kanada wird es für Siebenhofer auch kein Rennen mehr geben. Der Abfahrtsstartplatz ging an Mirjam Puchner, die sich als Zweite klar gegen Tamara Tippler durchsetzte. Gegen alle anderen Kolleginnen setzte sich im letzten Training am Donnerstag eine andere Österreicherin durch: Anna Fenninger. Die Olympiasiegerin aus Salzburg könnte sich in Kanada einen weiteren Karrierewunsch erfüllen: den von einem Sieg in der Abfahrt. Im Vorjahr gelang der 25-jährigen Gesamtweltcup-Siegerin bereits ein dritter Platz.
Reise in den Norden
Abgezeichnet hatte es sich bereits, seit Freitag ist es nun offiziell: Die Technik-Weltcup-Rennen in Frankreich können wegen Schneemangels heuer nicht ausgetragen werden. Sowohl die Herren-Bewerbe in Val d’Isère als auch die Damen-Rennen in Courchevel (beide 13./14. Dezember) wurden abgesagt. Den Slalom hätte man laut Angaben der Veranstalter in Courchevel durchführen können, den Riesentorlauf allerdings nicht. Vom Plan, nur ein Rennen zu veranstalten, hielt der internationale Skiverband (FIS) jedoch nichts. Als Ersatzort für die Rennen der Damen und Herren soll Åre (Schweden) einspringen. Eine offizielle Bestätigung seitens der FIS und des WM-Orts von 2007 ist jedoch noch ausständig.