Nach dem Aus für München bleibt ein Sextett übrig
Von Stefan Sigwarth
Die kolossal gescheiterte Befragung der bayrischen Bevölkerung zum Thema Winterspiele in München lässt die Wogen weiter hochgehen – nun steht zur Diskussion, ob sich Deutschland überhaupt noch um Olympische Spiele bewerben soll angesichts der verbreitet negativen Stimmung gegenüber der Allmacht des Internationalen Olympischen Komitees.
Unterdessen ist ein Sextett im Rennen um die Winterspiele 2022. Allen voran Oslo: Norwegen gilt als die Heimat des Sports auf Schnee und Eis, die Einwohner der Hauptstadt haben sich bei einem Referendum im September mit 53,6 Prozent für eine Kandidatur ausgesprochen. Ein Großteil der Infrastruktur ist vorhanden, die Alpinen sollen wie schon 1994 rund um Lillehammer ihre Rennen fahren.
Almaty unternimmt den dritten Versuch, die Bewerbe im Zeichen der Ringe nach Kasachstan zu holen. 2011 trug man erfolgreiche Asien-Spiele aus, einige Neubauten (Eissport) und Erweiterungen (Alpin) wären aber nötig.
Peking will alles außer den Skibewerben in der (Sommer-)Olympiastadt von 2008 ausrichten, in die Berge rund um Zhangjiakou soll eine 200 Kilometer lange Hochgeschwindigkeitsbahn errichtet werden.
Die Kandidatur von Krakau ist eine binationale: Die Nordischen und Snowboarder würden im polnischen Zakopane sporteln, die Alpinen im slowakischen Jasna.
Lwiw in der Ukraine hat Außenseiterchancen, nahe der polnischen Grenze würden die Ski-Entscheidungen in den Karpaten fallen.
Erst seit Montag ist die Bewerbung von Stockholm offiziell. Für die schwedische Hauptstadt spricht die Erfahrung mit Großereignissen – dagegen die Entfernung von 525 Kilometern zum Alpin-Schauplatz Åre. Eine Entscheidung soll 2015 fallen.