ÖSV-Herren hoffen auf Rehabilitierung
Schnell und heil die schwierige Abfahrt von Bormio überstehen, um dann seinen Kinder noch in den letzten Minuten des alten Jahres in Quebec um den Hals fallen zu können! Das sind die Wünsche des Kanadiers Erik Guay. Der von Heimweh geplagte Ex-Weltmeister, der vor einer Woche die Air-Show von Gröden dominiert hatte, bewies in Bormio, dass er nicht nur springen, sondern auch exzellent Kurven fahren kann: Guay erzielte die Bestzeit im Abschlusstraining. Und der österreichische Bormio- Vorjahressieger, Hannes Reichelt, deutete nach der Grödener ÖSV-Pleite an, dass er dort den Mund nicht zu voll genommen hatte. In Bormio werde die Ski-Welt schon wieder ganz anders aussehen, war von Reichelt angekündigt worden.
Mit knappem Rückstand (+0,27) auf Guay wurde Reichelt Trainingszweiter. Die meisten der elf anderen ÖSV-Starter kommen für einen Podest-Platz kaum infrage. Auch Klaus Kröll kam im Training noch nicht auf Touren. Die geplante interne Qualifikation erübrigte sich, weil Cousin Johannes Kröll nach seinem Sturz am Freitag nicht mehr starten konnte. Dass die Piste Stelvio wegen zu viel Schnee um 150 Meter verkürzt werden musste, bedauert weder Reichelt („die Oberschenkel wissen es zu danken“) noch der Rest des Starterfeldes. Nur dem hünenhaften Aksel Lund Svindal kann’s nie anstrengend genug sein. Wie Guay, Reichelt und die ehemaligen Bormio-Gewinner Bode Miller und Christof Innerhofer zählt auch Svindal zum Favoritenkreis. Er wird seine Gesamtweltcup-Führung heute sicherlich ausbauen, während Titelverteidiger und Slalom-Weltmeister Marcel Hirscher noch nicht weiß, wo er das nächste Mal starten wird.
Absagen
Nach seinem Morgentraining auf der Reiteralm erfuhr Hirscher, dass nach dem Münchner Parallel-Slalom auch der für 6. Jänner in Zagreb geplant gewesene Spezial-Slalom abgesagt werden musste. Als Ersatzorte stehen Garmisch-Partenkirchen und Sestriere zur Diskussion.