Sport/Wintersport

Österreichs Skispringer enttäuschen

Gregor Schlierenzauer verzichtete auf die Olympia-Generalprobe in Willingen. Am letzten Wochenende vor dem Abflug nach Sotschi war Thomas Diethart bester ÖSV-Athlet. Der Sieger der Vierschanzentournee wurde Zehnter. Hayböck (13.), Kraft (15.), Poppinger (25.) und Kofler (27.) erreichten zumindest das Finale der besten 30 Springer. Was Simon Ammann, dem vierfachen Olympiasieger aus der Schweiz nicht gelang. Der Sieg ging an den Polen Kamil Stoch. Platz zwei holte unter dem Jubel der deutschen Fans Severin Freund. Und Jernej Damjan wurde als Dritter bester eines großartigen slowenischen Teams, das gleich mit vier Springern unter den besten sieben vertreten war. Am Sonntag wird der zweite Bewerb in Willingen ausgetragen (14.30 Uhr, live ORFeins), am Dienstag steht die Reise nach Russland auf dem Programm. Die wird auch Thomas Morgenstern antreten. Der war nicht in Willingen, weil er in Oberstdorf trainierte. Dort hatte er schon am Freitag seine ersten Sprünge nach seinem schweren Sturz gemacht. „Juhu, ich lebe.“ Der 27-Jährige war nach den ersten Sprüngen überglücklich. „Ich bin glücklich, dass alles geklappt hat.“ Auf den Tag genau vor drei Wochen war der Kärntner am Kulm schwer gestürzt, hatte ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Nach zwei Wochen im Spital gab er in Klagenfurt bekannt: „Ich will und ich werde an den Olympischen Spielen teilnehmen. Am 4. Februar sitze ich im Flieger in Sotschi.“ Nach einer Woche Training und Therapie mit seinem Trainer Heinz Kuttin wagte sich Morgenstern auf eine Schanze. „Nach der ersten Landung ist mir ein Stein vom Herzen gefallen“, sagte er. „Zugegeben, die Anspannung war beim ersten Sprung schon groß. Ich habe noch nie so lang am Balken gewartet, nachdem Heinz das Freizeichen gegeben hat“, schilderte er seine Eindrücke. „Natürlich sind mir viele Gedanken durch den Kopf gegangen. Aber kaum war ich in der Spur, habe ich ein vertrautes Gefühl gespürt. Das war ein sehr schöner Moment.“ Bis Montag stehen im Sanatorium Maria Hilf Therapie und Training auf dem Programm. Das Olympia-Programm beginnt für Morgenstern am 8. Februar mit der Qualifikation auf der Normalschanze. Tags darauf geht es um die Medaillen.

Endstand in Willingen am Samstag
1. Kamil Stoch (POL) 263,2 (139,5 m/145,5)
2. Severin Freund (GER) 262,2 (139,0/147,5)
3. Jernej Damjan (SLO) 258,5 (141,5/150,5)
4. Noriaki Kasai (JPN) 253,9 (142,0/140,0)
5. Robert Kranjec (SLO) 253,5 (140,5/150,0)
6. Jurij Tepes (SLO) 249,0 (152,0/137,0)
7. Peter Prevc (SLO) 247,2 (138,0/145,5)
8. Andreas Wellinger (GER) 245,8 (139,0/140,0)
9. Daiki Ito (JPN) 241,7 (134,5/146,0)
10. Thomas Diethart (AUT) 238,8 (140,5/138,0)
11. Markus Eisenbichler (GER) 238,5 (144,0/138,0)
12. Marinus Kraus (GER) 236,4 (141,5/133,0)
13. Michael Hayböck (AUT) 235,5 (145,5/132,5)
14. Michael Neumayer (GER) 232,7 (140,0/139,0)
15. Stefan Kraft (AUT) 230,5 (136,0/143,0)
16. Richard Freitag (GER) 229,7 (143,0/131,5)
17. Anssi Koivuranta (FIN) 229,3 (143,0/141,5)
18. Jan Matura (CZE) 225,5 (132,0/142,0)
19. Ole Marius Ingvaldsen (NOR) 224,6 (137,0/136,5)
20. Maciej Kot (POL) 223,9 (143,0/134,0)
21. Jan Ziobro (POL) 223,5 (137,5/141,0)
22. Piotr Zyla (POL) 221,9 (135,5/137,0)
23. Andreas Wank (GER) 219,7 (137,0/139,5)
24. Reruhi Shimizu (JPN) 218,9 (136,0/135,0)
25. Manuel Poppinger (AUT) 214,2 (139,0/131,0)
26. Alexej Romaschow (RUS) 211,0 (142,5/131,5)
27. Andreas Kofler (AUT) 202,3 (140,0/127,0)
28. Yuta Watase (JPN) 201,4 (133,5/129,5)
29. Andreas Stjernen (NOR) 198,7 (134,5/126,5)
30. Janne Ahonen (FIN) 189,8 (140,0/121,0)

Nicht für den 2. Durchgang qualifiziert: u.a. Manuel Fettner (AUT), Simon Ammann (SUI)

Gesamtweltcup
1. Peter Prevc (SLO) 848
2. Kamil Stoch (POL) 821
3. Noriaki Kasai (JPN) 696
4. Gregor Schlierenzauer (AUT) 670
5. Simon Ammann (SUI) 608
6. Anders Bardal (NOR) 598
7. Severin Freund (GER) 547
8. Andreas Wellinger (GER) 524
9. Thomas Diethart (AUT) 471
10. Thomas Morgenstern (AUT) 438
11. Robert Kranjec (SLO) 424
12. Marinus Kraus (GER) 348
13. Taku Takeuchi (JPN) 320
14. Daiki Ito (JPN) 295
15. Jan Ziobro (POL) 292