Sport/Wintersport

Elfter Platz für Bieler in Lillehammer

Die Nordische Kombination wird immer mehr zu einer einseitigen Angelegenheit. Zu einer einseitigen Angelegenheit für die Langläufer. Das zeigte sich in den ersten drei Saisonbewerben ganz deutlich: wer in der Loipe nicht spurt und im 10-Kilometer-Skatingrennen zur Hochform aufläuft, der landet zwangsläufig im geschlagenen Feld. In Lillehammer war es nun Mikko Kokslien der das Feld von hinten aufrollte und zeigte, worauf es inzwischen in der Nordischen Kombination ankommt. Der Norweger, seit Jahren einer der besten Langläufer der Szene, skatete vom 38. Platz nach dem Springen mit einer fulminanten Aufholjagd noch zum Sieg.

Umso bemerkenswerter war deshalb der Auftritt von Christoph Bieler, der in Lillehammer als Elfter ins Ziel kam. Die Domäne des 37-jährigen Tirolers ist seit jeher das Skispringen, aber auf seine alten Tage hat sich Bieler auch noch zu einem guten Langläufer entwickelt. Notgedrungen, denn würde er sich nur mehr auf seine Sprungkraft und sein Fluggefühl verlassen, dann hätte er inzwischen in der Kombination wohl nichts mehr verloren. "Läuferisch ist in den letzten Jahren einiges vorwärts gegangen", erklärt Bieler.

Im zweiten Bewerb in Lillehammer ging der Tiroler Routinier sogar als Führender in die Schlussrunde, aber im Finish musste er dem hohen Tempo der Konkurrenten dann doch noch ein wenig Tribut zollen. Mit letzter Kraft kämpfte sich Bieler ins Ziel und verpasste nur knapp die Top Ten. "Ich bin damit durchaus zufrieden. Das war gegenüber dem Samstag schon eine Verbesserung. Aber mannschaftlich müssen wir uns sicher noch steigern."

Tatsächlich machten die ÖSV-Kombinierer nach dem starken Auftakt in Kuusamo, wo Bernhard Gruber Zweiter wurde, in Lillehammer nun einen Rückschritt. Gruber (14.) und Willi Denifl (15.) schafften immerhin noch den Sprung in die Top 15, der junge Tiroler Fabian Steindl rettete sich nach dem sechsten Rang im Springen in der Loipe noch als 26. ins Ziel und sammelte ebenfalls noch Weltcuppunkte.

Auf die Kombinierer wartet nun ein weltcupfreies Wochenende, eher der erste Saisonhöhepunkt steigt. Beim Heimweltcup in zwei Wochen in Ramsau wird dann auch Oldie Mario Stecher ins Team zurückkehren, der sich für die ersten Saisonbewerbe nicht qualifizieren konnte.