Neureuther gewinnt Slalom in Wengen
Felix Neureuther hat den alpinen Herren-Slalom in Wengen für sich entschieden. Der Deutsche siegte vor dem Italiener Stefano Gross und dem Norweger Henrik Kristoffersen.
Als bester Österreicher belegte Reinfried Herbst Rang 13. „Endlich, endlich, endlich hab ich es jetzt auch mal im Rennen umgesetzt“, freute sich Herbst über seinen zweiten Lauf, „das ist jetzt auch eine Ansage für die anstehenden Österreich-Rennen.“
Ebenfalls Grund zur Freude hatte Michael Matt, Marios Bruder. Er belegte unmittelbar hinter Benjamin Raich Rang 16 und eroberte damit seine ersten Weltcuppunkte. „Das fühlt sich ganz gut an, kann sich gerne wiederholen", so der jüngere der Matts. Bruder Mario wurde 19.
Hirscher out
Indes muss Marcel Hirscher weiter auf seinen ersten Sieg in Wengen warten. Der dreifache Gesamt-Weltcup-Gewinner aus Salzburg fädelte am Samstag bei starkem Schneefall auf dem Lauberhorn im ersten Durchgang ein. Für Hirscher war es der erste Ausfall in einer technischen Disziplin seit fast drei Jahren.
Für kurze Aufregung im Wengener Zielraum sorgte ein ORF-Interview Hirschers. "Wenn ich meine Kollegen anschaue, muss ich sagen: lieber schnell und ausfallen als langsam und Siebenter", hatte Hirscher wenige Minuten nach seinem Einfädler erklärt.
Dies war jedoch nicht in Richtung seiner in dieser Saison hinterherfahrenden ÖSV-Kollegen gemeint. Schließlich war zum Zeitpunkt des Interviews noch kein weiterer Österreicher über die Piste gegangen.
Der Ausfall sei zu 50 Prozent sein Fehler gewesen, die restlichen 50 Prozent seien auf die schwierigen Pistenverhältnisse zurückzuführen. Schließlich hat es in Wengen seit Freitagabend rund 30 Zentimeter Neuschnee gegeben. "Ich bin eingebrochen, hab' Grip gekriegt und bumm. So schnell ist das gegangen. Es war nicht leicht, aber das soll keine Ausrede sein, es war für jeden gleich schwierig", sagte Hirscher.
Die verfrühte Abreise aus Wengen erfolgte "ohne Ärger und Zorn". "Ich bin so erleichtert, dass der Speed passt. Für mich zählt das zehnmal mehr als ein sechster oder siebenter Platz, bei dem ich alles gegeben hab und trotzdem weit zurück bin."
Dass er zwar 29 Weltcup-Siege auf dem Konto hat, aber noch nie in Wengen gewonnen hat, wollte Hirscher nicht überbewerten. "Ich seh' das nicht so eng mit Wengen. Ich war hier schon Zweiter, Dritter und Vierter. So schlecht ist das ja wirklich nicht", meinte der 25-Jährige.
Übers Extra-Training auf der Kitzbüheler Streif am vergangenen Mittwoch schwärmte Hirscher in höchsten Tönen: "Richtig geil." Ob er sich nun schnell genug für den Super-G auf der Streif fühle, sei schwierig einzuschätzen. "Schnell ist relativ, wenn man keine Zeitnehmung hat. Wenn ein Riesentorläufer geradeaus fährt, fühlt er sich immer schnell", scherzte Hirscher.
Im Gesamtweltcup bleibt damit alles beim Alten: Hirscher führt vor der Kitzbühel-Woche 212 Punkte vor dem Norweger Kjetil Jansrud das Klassement an. In "Kitz" wird Hirscher am Freitag den Super-G und den Kombinations-Slalom bestreiten, am Sonntag folgt dann der Spezialslalom.
Endstand | |||||
1. | Felix Neureuther (GER) | 1:46,93 Min. | 55,35 | 51,58 | |
2. | Stefano Gross (ITA) | 1:47,13 | +0,20 | 54,94 | 52,19 |
3. | Henrik Kristoffersen (NOR) | 1:47,37 | +0,44 | 55,12 | 52,25 |
4. | Alexis Pinturault (FRA) | 1:47,53 | +0,60 | 55,80 | 51,73 |
5. | Alexander Choroschilow (RUS) | 1:47,78 | +0,85 | 55,57 | 52,21 |
6. | Mattias Hargin (SWE) | 1:47,89 | +0,96 | 54,80 | 53,09 |
7. | Fritz Dopfer (GER) | 1:47,97 | +1,04 | 55,34 | 52,63 |
8. | Jean-Baptiste Grange (FRA) | 1:48,18 | +1,25 | 56,43 | 51,75 |
9. | Markus Larsson (SWE) | 1:48,21 | +1,28 | 56,20 | 52,01 |
10. | Luca Aerni (SUI) | 1:48,94 | +2,01 | 56,23 | 52,71 |
11. | Julien Lizeroux (FRA) | 1:49,11 | +2,18 | 56,92 | 52,19 |
12. | Patrick Thaler (ITA) | 1:49,24 | +2,31 | 55,92 | 53,32 |
13. | Reinfried Herbst (AUT) | 1:49,27 | +2,34 | 57,44 | 51,83 |
14. | Victor Muffat Jeandet (FRA) | 1:49,33 | +2,40 | 57,60 | 51,73 |
15. | Benjamin Raich (AUT) | 1:49,53 | +2,60 | 56,89 | 52,64 |
16. | Michael Matt (AUT) | 1:49,57 | +2,64 | 58,30 | 51,27 |
17. | Sebastian-Foss Solevaag (NOR) | 1:49,59 | +2,66 | 57,22 | 52,37 |
18. | David Chodounsky ( USA) | 1:49,72 | +2,79 | 56,88 | 52,84 |
19. | Mario Matt (AUT) | 1:49,75 | +2,82 | 57,55 | 52,20 |
20. | Daniel Yule (SUI) | 1:49,78 | +2,85 | 57,09 | 52,69 |
21. | Jonathan Nordbotten (NOR) | 1:49,99 | +3,06 | 57,07 | 52,92 |
. | Linus Strasser (GER) | 1:49,99 | +3,06 | 58,21 | 51,78 |
23. | Naoki Yuasa (JPN) | 1:50,18 | +3,25 | 58,58 | 51,60 |
24. | Cristian Deville (ITA) | 1:50,28 | +3,35 | 58,21 | 52,07 |
25. | David Ryding (GBR) | 1:50,31 | +3,38 | 58,18 | 52,13 |
26. | Adam Zampa (SVK) | 1:50,44 | +3,51 | 57,54 | 52,90 |
27. | Ted Ligety (USA) | 1:50,58 | +3,65 | 57,76 | 52,82 |
28. | Manfred Mölgg (ITA) | 1:51,06 | +4,13 | 57,89 | 53,17 |