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LA Kings vergeben ersten Matchball

Die Fans sind in Feierlaune gewesen, doch die Stanley-Cup-Sause fiel aus. Statt mit einem Heimsieg gegen die New Jersey Devils den erstmaligen Titelgewinn in der NHL perfekt zu machen, verloren die Los Angeles Kings am Mittwoch das vierte Finalspiel 1:3. Die Gäste hingegen konnten durch den Sieg in der "best of seven"-Endspielserie auf 1:3 verkürzen und flogen mit etwas breiterer Brust zurück an die Ostküste. Matchball haben aber erneut die Kings.

"Heute wurden wir endlich einmal belohnt", meinte Devils-Trainer Peter Deboer sichtlich erleichtert. "Wir wollten einfach gut spielen, alles geben und schauen, wie weit wir damit kommen", sagte Martin Brodeur. Der 40-jährige Torwart-Oldie der Devils war diesmal seinem bisher überragenden Gegenüber Jonathan Quick überlegen. Allerdings hatte Brodeur auch Glück, dass die Kings-Cracks Anze Kopitar und Dustin Brown nur die Querlatte trafen. Nichtsdestotrotz war es beeindruckend, wie cool New Jersey im Hexenkessel Staples Center auftrat.

Hexenkessel

Vor dem mit 18.867 Zuschauern vollgefüllten Staples Center hatten sich die Fans bereits Stunden vor Spielbeginn mit "Wir wollen den Cup"-Schlachtrufen auf einen magischen Mittwoch eingestimmt. Immer wieder fuhren Limousinen die Figueroa-Street an der Arena entlang, Insassen hielten Stanley Cup-Imitate durch die Dachfenster. Seit 1967 spielen die Kings in der NHL, noch nie gab es etwas zu feiern. Mindestens bis Samstag dauert die Titel-Tristesse noch an, wenn sich beide Teams in New Jersey wiedersehen. "Wir wollten, dass sie noch einmal in den Flieger steigen - wir müssen es doch auch", meinte Brodeur mit einem Lächeln.

Patrik Elias beendete in der 48. Minute die Torflaute und brachte die Devils erstmals in der Finalserie in Führung. Als David Clarkson anschließend wegen eines Bandenschecks auf die Strafbank musste, brauchte LA nur vier Sekunden, um durch Drew Doughty auszugleichen (49.). In der Folgezeit hatten beide Team beste Torchancen.

"Es war fast wie in einer Verlängerung. Wer zuerst trifft, gewinnt", betonte Kings-Coach Darryl Sutter. Man habe gewusst, dass es auf die letzten fünf bis zehn Minuten ankomme, sagte Adam Henrique. Der Devils-Rookie traf in der 56. Minute mit seinem vierten Playoff-Tor zum 2:1, Ilja Kowaltschuk schob in den Schlusssekunden den Puck ins leere Tor der Gastgeber. "Wir hoffen, dass wir LA jetzt nachdenklich gemacht haben. Wir sind ein gutes Heimteam, wir müssen gewinnen und ich bin überzeugt, dass wir es schaffen", sagte Deboer.

Hoffnung

Die Kalifornier kommen jedoch mit einer makellosen Auswärtsbilanz nach Newark, haben bisher alle zehn Partien in fremden Hallen gewonnen. Während die Kings selbstbewusst auf die imposante NHL-Rekordserie verweisen, klammern sich die Devils-Fans an eine Final-Bilanz aus dem Jahr 1942. Damals lagen die Toronto Maple Leafs gegen die Detroit Red Wings mit 0:3 hinten - und wurden durch vier Siege nacheinander trotzdem noch Meister.


Ergebnis NHL-Finale ("best of seven") - 4. Spiel:
Los Angeles Kings - New Jersey Devils 1:3
Stand in der Serie: 3:1
Spiel 5 in der Nacht auf Sonntag in New Jersey.