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L.A. Kings erstmals Stanley-Cup-Sieger

Die Los Angeles Kings haben sich erstmals in ihrer 45-jährigen Clubgeschichte zum Champion in der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL gekrönt. Mit einem 6:1-Heimsieg am Montag gegen die New Jersey Devils entschieden die Kings die "best of seven"-Finalserie mit 4:2 für sich und gewannen erstmals den Stanley Cup. Selbst mit Wayne Gretzky war den Kaliforniern so ein Triumph verwehrt geblieben, mit dem wohl besten Spieler der Geschichte hatten sich die Kings im Finale 1993 den Montreal Canadiens geschlagen geben müssen.

Auf den Rängen jubelten knapp 19.000 Zuschauer, aus den Lautsprechern im Staples Center dröhnte der unvermeidliche Queens-Klassiker "We are the champions" und auch in Downtown LA feierten Zehntausende ausgelassen. "Es ist unglaublich, ich bin so stolz auf diese Truppe", meinte Jonathan Quick nach dem Triumph. Der Torhüter zählte am Montag wieder zu den besten auf dem Eis und wurde zum wertvollsten Spieler (MVP) des Finales gewählt.

Doch der eigentliche Held stand hinter der Bande: Darryl Sutter. In der Stunde des größten Triumphes zeigte selbst der sonst so introvertierte Coach Emotionen, riss die Arme in die Höhe, stieß ein lautes "Yes" aus. "Einfach unglaublich", sagte Sutter. Er hatte erst Mitte Dezember den Trainer-Posten bei den kriselnden Kings übernommen - und aus einem Mitläufer letztlich einen Meister gemacht.

Meisterparade durch Los Angeles

Diese Play-offs der Kalifornier gehen in die dicken NHL-Geschichtsbücher ein. Die Kings waren als Nummer acht der Western Conference gerade noch ins Play-off gerutscht und haben nicht zuletzt dank zwölf Auswärtssiegen in Folge (NHL-Rekord im Play-off) den Durchmarsch bis zum Titel geschafft. Noch nie gelang das einer als Nummer acht gesetzten Mannschaft. "Jeder hat so hart für diesen Erfolg gearbeitet. Wir hatten einfach Selbstbewusstsein, es ist ein großartiges Gefühl", betont Drew Doughty.

Ausschlaggebend in Spiel sechs war im ersten Drittel eine fünfminütige Überzahl der Gastgeber, nachdem New Jerseys Steve Bernier Kings-Verteidiger Rob Scuderi brutal gegen die Plexiglasscheibe gecheckt hatte. LA nutzte dieses Powerplay konsequent aus, schoss durch Dustin Brown, Jeff Carter und Trevor Lewis eine 3:0-Führung heraus. Als Carter zu Beginn des Mitteldrittels zum 4:0 traf (22.) begann auf den Rängen die Stanley-Cup-Party.

Am Donnerstag werden die Kings durch ihr Königreich hofiert, dann gibt es die Meisterparade durch LA. Für die Basketballer der Los Angeles Lakers waren diese Triumphzüge einst schon Routine geworden. Seit 2000 hatten Kobe Bryant und Co fünf NBA-Titel gewonnen. Für einen Sommer sind nun aber die Kings zumindest sportliche Chefs in ihrer Stadt: "LA`s neue Nummer eins", titelte die " Los Angeles Times" in ihrer Dienstagsausgabe.

Stanley-Cup-Sieger seit 1991

1991 Pittsburgh Penguins - Minnesota North Stars 4:2
1992 Pittsburgh Penguins - Chicago Blackhawks 4:0
1993 Canadiens Montréal - Los Angeles Kings 4:1
1994 New York Rangers - Vancouver Canucks 4:3
1995 New Jersey Devils - Detroit Red Wings 4:0
1996 Colorado Avalanche - Florida Panthers 4:0
1997 Detroit Red Wings - Philadelphia Flyers 4:0
1998 Detroit Red Wings - Washington Capitals 4:0
1999 Dallas Stars - Buffalo Sabres 4:2
2000 New Jersey Devils - Dallas Stars 4:2
2001 Colorado Avalanche - New Jersey Devils 4:3
2002 Detroit Red Wings - Carolina Hurricanes 4:1
2003 New Jersey Devils - Mighty Ducks Anaheim 4:3
2004 Tampa Bay Lightning - Calgary Flames 4:3
2005 nicht ausgetragen
2006 Carolina Hurricanes - Edmonton Oilers 4:3
2007 Anaheim Ducks - Ottawa Senators 4:1
2008 Detroit Red Wings - Pittsburgh Penguins 4:2
2009 Pittsburgh Penguins - Detroit Red Wings 4:3
2010 Chicago Blackhawks - Philadelphia Flyers 4:2
2011 Vancouver Canucks - Boston Bruins 3:4
2012 Los Angeles Kings - New Jersey Devils 4:2