Kitzbüheler Kombi-Format stößt auf Kritik
Athleten, Fans und FIS-Funktionäre sind sich einig: Es braucht neue Ideen, um den Traditionsbewerb Alpine Ski-Kombination zu retten. In Kitzbühel versucht man es seit 2014 mit einem neuen Mix: Der Kombi-Sieger wird per Super-G (11.30 Uhr) und Flutlicht-Slalom (16.45 Uhr) ermittelt. Allerdings stößt auch dieses Format auf Kritik. Einmal mehr fühlen sich die Abfahrer benachteiligt.
Schließlich geht das Flutlicht-Event am Freitag ausgerechnet am Vorabend der härtesten Abfahrt der Welt (Samstag, 11.45 Uhr) über die Bühne. Vor einem Jahr hatte die neue Kombi am Sonntag den Abschluss des Hahnenkamm-Wochenendes gebildet. Diesmal wird es wohl nur relativ wenige Abfahrer geben, die sich 19 Stunden vor dem "Höllenritt" durch den Slalom-Stangenwald schlängeln werden.
Priorität
"Die Abfahrt hat hier in Kitzbühel absolute Priorität", sagte Olympiasieger Matthias Mayer, der den Slalom ziemlich sicher auslassen wird. Dabei würde Mayer eigentlich sehr gerne den Bewerb zu Ende kombinieren. Schließlich hat der Kärntner zuletzt in Wengen in der Kombi Rang vier belegt.
Genauso wie Mayer geht es u.a. auch Max Franz. Romed Baumann rechnet sich zwar ebenfalls gute Chancen für die Streif-Abfahrt aus, will aber die Slalom-Ski anschnallen. "Ich möchte nicht schon vor dem Bewerb jammern. Schauen wir es uns erst einmal an", sagte Baumann.
Vincent Kriechmayr wird sich mit voller Kraft in die Kombi stürzen. Schließlich ist der Oberösterreicher in der Abfahrt ein Streif-Debütant und wird daher am Samstag nicht am allerletzten Zacken unterwegs sein. "Natürlich will ich ein richtig gutes Resultat, auch in der Abfahrt. Aber ich bin mir bewusst, dass Routine gerade hier in Kitzbühel ein entscheidender Faktor ist", sagte Kriechmayr.
Nicht am Start ist am Freitag Benjamin Raich. Österreich einstiger "Mr. Kombination" hat zu Saisonbeginn klar gemacht, dass seine Ausflüge in die Speed-Disziplinen endgültig beendet sind. Und das gilt auch für die Kombinationsbewerbe. Nach seinen Startverzichten in Wengen und Kitz wird Raich auch in der WM-Kombi in den USA nicht teilnehmen. Der Tiroler konzentriert sich in Vail/Beaver Creek auf den Riesentorlauf und den Slalom.
Für die WM-Kombi kommen damit neben Marcel Hirscher, der am Freitag in Kitz am Start stehen wird, vor allem Baumann, Mayer, Kriechmayr und Otmar Striedinger infrage.
Wie die Alpine Kombi der Zukunft ausschauen wird, oder ob sie vielleicht 2018 völlig verschwinden wird, steht nach wie vor in den Sternen. Der neue FIS-Renndirektor Markus Waldner hat einige Ideen im Kopf, auf einen grünen Zweig ist aber auch der Italiener noch nicht gekommen. Waldner dachte zuletzt u.a. an eine Art Duo-Kombi, in der jeweils ein Abfahrer und Slalomfahrer eine Mannschaft bilden.