Sport/Wintersport

Kein Protest gegen Görgl-Disqualifikation

0,12 Millimeter! Also rund ein Zehntel-Millimeter Übermaß im Schaufelbereich ihres Skis hat dazu geführt, dass Elisabeth Görgl am Samstag als Zweite des Super-G von Beaver Creek disqualifiziert wurde. Auf einen Protest hat die ÖSV-Teamführung aber verzichtet.

"Ich hätte höchstens gegen das Mess-System Einspruch erheben können. Aber was hätte das gebracht?", sagte ÖSV-Damenchef Jürgen Kriechbaum nach der Kontrolle durch die FIS und die von Renndirektor Atle Skaardal ausgesprochene Disqualifikation. Ein einziger Feilenschliff hätte laut Insidern offenbar genügt, um das Problem zu beseitigen.

Maximal 95 Millimeter dürfen die Super-G-Ski der Damen im Vorderbereich breit sein. Die FIS-Verantwortlichen gehen bei der Kontrolle zweistufig vor. Zunächst wird eine 94,88 Millimeter breite Lehre über den Schaufelbereich gelegt. Geht diese nicht darüber, wird mit einem auf Hundertstel genauen Messgerät nachgeprüft.

Die Ski-Serviceleute versuchen bei der Vorbereitung der Rennski die Maße dadurch einzuhalten, dass sie einen Toleranzbereich einbauen. "Man geht natürlich trotzdem ans Limit und wo Menschen werken, passieren auch Fehler", bedauerte Kriechbaum. "Head ist ein sehr verlässlicher Partner, bisher hat es noch nie etwas gegeben", sagte Kriechbaum über die Skifirma, die in Beaver Creek von ÖSV-Exrennläufer Christian Greber hauptverantwortlich vertreten wird.

Kriechbaum und Abfahrtschef Florian Winkler litten vor allem mit Görgl. "Das ist bitter für Liz, weil sie selbst am wenigsten dafür kann", sagte Kriechbaum und Winkler ergänzte. "Liz hat so hart dafür gearbeitet und nun keine Belohnung bekommen. 80 Punkte sind weg, das jetzt ist wie ein Ausfall. So etwas ist vor allem mental schwer wegzustecken."