Sport/Wintersport

In Wengen starten die Wochen der Wahrheit

Mit 24 Stunden Verspätung findet am Sonntag der Abfahrtsklassiker in Wengen statt (13 Uhr, live ORF). Für die Speed-Herren beginnen damit die Wochen der Wahrheit vor der WM in Vail/Beaver Creek (ab 2. Februar): Nach der längsten Abfahrt im Weltcup auf dem Lauberhorn (4,422 Kilometer) folgt die Mutprobe auf der Streif in Kitzbühel (24. Jänner).

"Hier in Wengen geht’s erst richtig los, wenn die anderen Abfahrten schon längst vorbei sind", sagt Olympiasieger Matthias Mayer über die Herausforderung auf dem Lauberhorn, zu der trotz Verschiebung 20.000 Zuschauer erwartet werden. Der Kärntner zählt, wie der Gesamtweltcup-Zweite Kjetil Jansrud (NOR) und der Kombinationssieger vom Freitag, Carlo Janka (SUI), zum Kreis der Favoriten. "In dieser Saison läuft bei mir einfach alles stabiler und ruhiger ab. Hoffentlich auch hier in Wengen", sagt Super-G-Olympiasieger Jansrud, der für den ersten norwegischen Abfahrtssieg in Wengen seit 1999 (Lasse Kjus) sorgen will.

Vorfreude & Werbung

Drei Rennen, drei Podestplätze – dass Hannes Reichelt sich in Wengen wohlfühlt, hat der Salzburger in den vergangenen Jahren bewiesen. Trotz hartnäckiger Verkühlung, die dem Kitzbühel-Sieger von 2014 vor der längsten Abfahrt der Saison zu schaffen macht, will sich Reichelt die Vorfreude nicht verderben lassen: "Jetzt kommen die Wochen, in denen alle Skifans vor dem Fernseher sitzen. Das ist die größte Werbung für unseren Sport."

Der erste rot-weiß-rote Abfahrtssieg im WM-Winter lässt noch auf sich warten. Auch der letzte Sieg in Wengen ist schon wieder vier Jahre her. Klaus Kröll, der Sieger von 2011 hat in dieser Saison noch nicht seine Hochform gefunden, sagt aber: "Ich fühle mich hier in Wengen immer wohl. Ich möchte mir mit guten Leistungen in Wengen und Kitzbühel einen Bonus für die WM-Qualifikation herausfahren."

US-Star Bode Miller hat acht Wochen nach seiner Rücken-OP in Wengen zwar drei Trainings absolviert, auf den Rennstart will der zweifache Wengen-Sieger aber genauso verzichten, wie in Kitzbühel. Sein Comeback hat er bei der Heim-WM geplant.