Sport/Wintersport

Hirschers Aufholjagd mit Handicap

Bode Miller humpelt durch die Halle des Hotels Strazhite, in dem sämtliche Teams wohnen. Auch Romed Baumann und Hannes Reichelt sind angeschlagen. Und Titelverteidiger Ivica Kostelic kam nach seiner Meniskus-Operation erst gar nicht nach Bansko, wo heute der erste Weltcup-Riesentorlauf nach fünfwöchiger Pause und morgen, Sonntag, ein Slalom stattfindet. Zu sehen in ORF eins und Eurosport jeweils ab 9.00 bzw. 12.00 Uhr.

Der halbe Weltcup geht am Stock. Selbst den jüngsten (und aussichtsreichsten) Österreicher zwickt’s schon in den Knien, wenn er sich vom Sitz erhebt: Die große Chance auf die große Kristallkugel aber lässt Marcel Hirscher, 22, jeglichen Schmerz verdrängen.

In Abwesenheit des rekonvaleszenten Kostelic (1043 Punkte) und des Schweizers Beat Feuz (973) hat Hirscher (825) an diesem Wochenende gleich zwei Mal auf einem ihm unbekannten bulgarischen Gelände die Gelegenheit zur Aufholjagd im Gesamtweltcup.

Gegenwind

Das Ziel befindet sich in 1600 Meter Höhe. Doch schon unten, im ausgebuchten Ort, blies den Besuchern ein eisiger Wind entgegen. FIS-Weltcup-Direktor Günter Hujara verspürt ihn bis ins Sitzungszimmer. Denn Riesenslalom-Dominator Ted Ligety macht in seiner Zweitrolle als Ski-Rebell wieder einmal gegen den Deutschen mobil.

Der Amerikaner protestiert gegen die frühe Beginnzeit. Um zehn Uhr Ortszeit (= 9.00 MEZ) liege das steile Gelände noch dermaßen im Dunklen, argumentiert Ligety, dass die Erste-Gruppe-Starter auf der nach dem früheren italienischen Slalom-Star Alberto Tomba benannten Piste nicht nur benachteiligt, sondern zu einem gefährlichen Blindflug gezwungen seien.

"Da hat der Ted nicht ganz unrecht", meint der Salzburger Marcel Hirscher, der aufgrund einer kleinen Sehschwäche abends oft Brille, bei Rennen aber (noch) keine Kontaktlinsen trägt.




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