Flock flitzt auf das Stockerl
Janine Flock hatte schon so eine Vorahnung. Als die Skeletonpilotin vor einer Woche zum Weltcupauftakt nach Übersee aufbrach, da hatte sie nicht nur eine neue, schnellere Starttechnik und zwei Kilo zusätzlich antrainierte Muskelmasse mit an Bord, sie trat die Reise vor allem mit viel Selbstvertrauen und Optimismus an. "Über den Sommer ist einiges vorwärts gegangen", versicherte Flock.
Das erste Saisonrennen lieferte nun gleich den Beweis, dass sich Janine Flock auf der richtigen Spur befindet. Die 25-Jährige raste beim Weltcupauftakt in Lake Placid auf den dritten Rang und sorgte für einen Auftakt nach Maß. "Das gibt mir viel Motivation für die nächsten Rennen", jubelte Flock, "und dabei waren die Läufe noch gar nicht einmal fehlerfrei."
Im vergangenen Winter hatte Janine Flock ihr persönliches Aha-Erlebnis. Vor der Saison hatte sich die Tirolerin noch mit Rücktrittsgedanken beschäftigt, doch als sie dann plötzlich konstant in die Top fünf raste und in Königssee schließlich sogar EM-Gold gewann, war keine Rede mehr davon, die Karriere auf Eis zu legen. Ihr Fokus ist nun auf die Heim-WM 2016 gerichtet, und auch auf die Olympischen Winterspiele 2018 in Südkorea. "Ich habe mir für heuer keine großen Ergebnisziele gesetzt. Ich will einfach nur konstant fahren, dann kommen die Resultate eh von allein", sagt die 25-Jährige.
Es war überhaupt ein perfekter Einstand für die kleine, aber feine österreichische Skeleton-Familie. Im Sog von Teamleaderin Flock flitzten auch die männlichen Kollegen in die Spitzenränge. Raphael Maier (6.) und Matthias Guggenberger (9.) komplettierten den hervorragenden Saisonstart. Zwei österreichische Herren waren schon seit Jahren nicht mehr unter den Top Ten zu finden.