Grabner sieht Vanek-Transfer als Botschaft
Thomas Vanek ist seit Wochenbeginn das große Thema bei den New York Islanders. Als Landsmann des am Sonntag verpflichteten Eishockey-Stars ist auch Michael Grabner bis hin zur New York Times ein gefragter Gesprächspartner. Der Villacher, der im dritten Jahr eines mit insgesamt 15 Millionen Dollar dotierten Fünfjahresvertrags ist, sieht hinter der Verpflichtung von Vanek zwei Gründe: die bisher nicht nach Wunsch verlaufene Saison in der National Hockey League (NHL) und eine Botschaft an die Fans.
"Einerseits sind sie nicht zufrieden, wo wir derzeit stehen. Andererseits ist es ein Zeichen von der Klubführung um zu zeigen, dass man alles tut, um die Mannschaft besser zu machen", erklärte Grabner. Und es ist ein Zeichen, dass die Islanders, die zwischen 1979/80 und 1982/83 mit vier Stanley-Cup-Triumphen in Folge die Liga dominiert haben, heuer den nächsten Schritt machen wollen.
In der vergangenen Saison ist das Team aus Long Island erstmals seit 2007 ins Play-off gekommen und gegen die Pittsburgh Penguins knapp ausgeschieden. "Sie haben ihn sicher geholt, damit wir heuer Erfolg haben", weiß der 26-Jährige, und spricht vom Ziel Stanley Cup.
Ob Vanek nach Ende seines aktuellen Vertrags im kommenden Sommer auch länger bleibt, wird sich zeigen. Grabner kann seinem Nationalteam-Kollegen jedenfalls nur Gutes über den Klub und das Leben auf Long Island erzählen. Mehr aber nicht. "Thomas wird selbst seine Entscheidung treffen."
Auf und Ab
Die Islanders sind ein junges Team, das heuer gut gestartet ist, aber nach zuletzt nur einem Sieg aus fünf Matches auf Platz acht der Eastern Conference zurückgefallen ist. "Die Saison war bisher ein bisschen ein Auf und Ab. Wir haben noch kein Spiel über 60 Minuten konstant gut gespielt. Wir haben Spiele verloren, die wir nicht hätten verlieren müssen", erklärte Grabner, der darunter wohl auch das Derby gegen die New York Rangers einordnet. Nach 2:1-Führung nach zwei Dritteln mussten sich die Islanders am Dienstag mit 2:3 geschlagen geben. "Eine Derby-Niederlage tut den Fans auch hier besonders weh", meinte der Villacher.
So wie die Mannschaft als Gesamtes hat auch Grabner selbst heuer ein Auf und Ab hinter sich. Dank einer sensationellen ersten Woche hält der pfeilschnelle Flügelstürmer nach zehn Spielen bei acht Punkten (zwei Tore, sechs Assists), eine Sperre von zwei Spielen wegen eines Checks gegen den Kopf und damit einer Spielpause von einer Woche hat ihn aber eingebremst.
Vorbereiter
"Ich habe gut angefangen, bin durch die Strafe aber ein bisschen aus dem Rhythmus gekommen. Ich würde am liebsten jeden zweiten Tag spielen, so wie in der vergangenen Saison (nach dem lockout/Anm.)", meinte Grabner, der entgegen bisheriger Bilanzen klar mehr Tore vorbereitet, als selbst erzielt hat. Nur eine Momentaufnahme, hofft er, "ich würde schon gerne wieder mehr Tore schießen".
Die unerlaubte Körperattacke gegen Nathan Gerbe, den kleinsten Spieler der Liga, hat Grabner auch ein Telefonat mit Brendan Shanahan eingebracht. Der ehemalige Stürmerstar sitzt dem "Departement of Player Safety" vor. "Ich wollte ihn nicht verletzten oder am Kopf treffen. Es war unglücklich", beteuerte Grabner. "Du sagst Shanahan, wie du die Spielszene gesehen hast. Er sagt dir nicht, was du hättest anders machen müssen, sondern was du nicht machen darfst. Aber sie versuchen, Kopfverletzungen zu reduzieren, nicht nur im Eishockey, auch im Football", weiß der Kärntner, der keineswegs als Raubein bekannt ist.