Frida Hansdotter zwischen Glück und Pech
Von Stefan Sigwarth
Es ist ja auch so schon eine Erfolgsgeschichte. Aber: Frida Hansdotter könnte längst die Nummer sechs in der ewigen Bestenliste des Slalom-Weltcups sein und mit 17 Erfolgen nur einen hinter ihrer großen schwedischen Landsfrau Anja Pärson liegen.
Frida Hansdotter könnte mit ihrem Sieg im letzten Rennen des Jahres 2015 sogar Mikaela Shiffrin (16 Siege) überholt haben; das ist jene junge Dame, die derzeit daheim im Colorado hofft, dass ihre Knieverletzung ausheilt. Und das ist auch jene 20-Jährige, die erstaunt war, als sich ihre Katze zu Beginn des neuen Jahres erstmals freiwillig auf ihren Schoß legte.
In den Schoß gefallen sind Frida Hansdotter ihre bislang drei Weltcupsiege definitiv nicht. Die 30-Jährige, eine Cousine zweiten Grades von Prinz Daniel, dem Ehemann der schwedischen Kronprinzessin Victoria, gilt als harte Arbeiterin. Und die Slalom-Spezialistin aus Västerås, einer 100.000-Einwohner-Stadt 100 Kilometer westlich von Stockholm, ist zudem die Konstanz in Person. Was heißt: In den letzten fünf Weltcup-Slaloms stand sie immer auf dem Podest (zwei Siege), seit dem 16. November 2013 war sie nie schlechter als Zehnte, und wenn man ihren Ausfall von Lenzerheide am 16. März 2013 außer Acht lässt, dann dauert diese Serie bereits seit dem 4. Jänner 2013 an – das sind 26 Rennen!
Elf Mal ist Frida Hansdotter in diesem Zeitraum Zweite geworden. Sechs Mal hinter Mikaela Shiffrin, zwei Mal hinter der derzeit pausierenden Slowenin Tina Maze, je einmal hinter Marlies Raich (seinerzeit noch Schild), Nicole Hosp und der erstaunlichen Slowakin Petra Vlhova.
Zweier-Weg
Insgesamt 14 Mal musste Frida Hansdotter schon einer Siegerin als Zweite gratulieren, das ist Rekord (gemeinsam mit ihrer Landsfrau Pernilla Wiberg. Immerhin war sie zwei Mal Zweite im Slalom-Weltcup, und auch im WM-Slalom von Beaver Creek war sie Zweite (hinter Mikaela Shiffrin).
Nun aber scheint der Weg frei für die erste Kristallkugel – wenn Frida Hansdotter am heutigen Dienstag in Santa Caterina Valfurva dort weitermacht, wo sie im Slalom von Lienz zuletzt aufgehört hat. Doch nicht nur die Österreicherinnen werden etwas dagegen haben.