Gold an Fourcade, ÖSV geschlagen
Die österreichischen Biathlon-Herren haben auch im dritten Rennen der WM in Nove Mesto keine Medaille erreicht. Dominik Landertinger war am Donnerstag beim Triumph des zuvor zweimal zweitplatzierten Franzosen Martin Fourcade im Einzelbewerb als 14. noch der mit Abstand Beste aus dem ÖSV-Quartett. Am Wochenende verbleiben mit der Staffel und dem Massenstart noch zwei weitere Chancen, um nicht wie im Vorjahr leer auszugehen.
Dass es in der mit 22.500 Zuschauern gefüllten Vysocina-Arena einen neuen Goldmedaillengewinner gab, war auch dem Umstand zu verdanken, dass der bisher durchwegs siegreiche Norweger Emil Hegle Svendsen seinen Start wegen einer Verkühlung kurzfristig abgesagt hatte. In Abwesenheit des Olympiasiegers gewann Fourcade deutlich vor dem US-Amerikaner Tim Burke (1. US-WM-Medaille seit 1987/+23,5 Sek.) und dem Schweden Fredrik Lindström (33,7). Das Toptrio hatte je einmal daneben geschossen und dafür je eine Strafminuten erhalten.
"Ich bin sehr stolz. Diese Goldmedaille ist nicht weniger wert, weil Emil nicht am Start war. Es sind sehr viele Athleten am Start, die gewinnen können", betonte Fourcade nach seinem insgesamt fünften WM-Titel. Der nach Silber in der Mixed-Staffel, im Sprint und in der Verfolgung nun endlich Gold in Empfang nehmende 24-Jährige sprach mit dem Verweis auf den RTL-Triumph von Tessa Worley in Schladming von einem "großen Tag für den französischen Skisport".
Schlechter Tag
Einen ziemlich schlechten Tag erlebten hingegen die Österreicher. Der nach seinem fulminanten Verfolgungsauftritt (5.) als Medaillenkandidat gehandelte Landertinger zeigte im schweren 20-km-Rennen mit zwei Schießfehlern nur eine durchschnittliche Leistung. "Heute hat leider nicht alles gepasst. Das war ein Fehler zu viel, aber ich bin nicht unzufrieden. Man muss am Boden bleiben, man kann nicht immer mit einer Medaillen rechnen. Wir haben ja noch zwei Rennen", kommentierte Landertinger. Im bis dato einzigen Saisonbewerb über 20 km war er hinter Fourcade Zweiter geworden.
Noch deutlich schlechter schnitten Simon Eder (42./4 Schießfehler), Daniel Mesotitsch (45./3) und der von einer Grippe wiedergenesene Fritz Pinter (68./5) ab. Das Resümee von ÖSV-Cheftrainer Remo Krug fiel dementsprechend negativ aus. "Natürlich ist das enttäuschend. Wir müssen das in Ruhe analysieren und uns dann auf die nächsten Rennen konzentrieren und wieder angreifen", erklärte der sichtlich geknickte Krug.
Einzelbewerb (20 km): | Schießfehler | |||
1. | Martin Fourcade | FRA | 49:43,0 | 1 |
2. | Tim Burke | USA | 23,5 | 1 |
3. | Fredrik Lindström | SWE | 33,7 | 1 |
4. | Ondrej Moravec | CZE | 48,6 | 2 |
5. | Björn Ferry | SWE | 01:11,8 | 1 |
6. | Simon Fourcade | FRA | 01:18,4 | 1 |
7. | Lukas Hofer | ITA | 01:19,0 | 2 |
8. | Andreas Birnbacher | GER | 01:36,6 | 2 |
9. | Henrik L'Abee-Lund | NOR | 01:37,3 | 2 |
10. | Jean-Philippe Leguelec | CAN | 01:48,4 | 1 |
Weiter: | ||||
14. | Dominik Landertinger | AUT | 02:17,0 | 2 |
42. | Simon Eder | AUT | 04:33,1 | 4 |
45. | Daniel Mesotitsch | AUT | 04:55,7 | 3 |
68. | Friedrich Pinter | AUT | 07:15,1 | 5 |
* Schießfehler = Strafrunden