Orkansturm verbläst Abfahrt
Ein Orkansturm hat die Absage der Ski-Weltcup-Abfahrt der Damen in Bad Kleinkirchheim erzwungen. Der Zielraum wurde verwüstet und schließlich evakuiert, um keine Menschenleben zu gefährden. Wie stark die Schäden auf der Strecke sind, ließ sich vorerst nicht feststellen, da die Franz-Klammer-Piste wegen Sturmböen von bis zu 120 km/h gesperrt war.
Trotz der schweren Sturmschäden an der Strecke und im Zielraum soll am Sonntag Super-G stattfinden. Das gaben die Organisatoren Samstagmittag bekannt. Der Start des Rennens wurde von 11.15 Uhr auf 11.00 Uhr vorverlegt.
"Ein Super-G ist realistisch", sagte FIS-Renndirektor Atle Skaardal im ORF. Das Risiko einer Absage sei aber auch am Sonntag "ziemlich groß".
Die Prognosen für Sonntag sind ebenfalls nicht sehr vielversprechend. Nach einer Entspannung im Laufe des Samstags, bringt Tief "Felix" am späteren Sonntagvormittag wieder Sturmböen mit bis zu 80 km/h, hieß es auf APA-Anfrage aus der ZAMG-Zentrale Wien.
Nach zwei bei guten Bedingungen durchgeführten Trainings am Donnerstag und Freitag begann es Freitagabend stark zu regnen, zugleich stiegen die Temperaturen bis Samstagfrüh in den zweistelligen Plusbereich. 14 Grad wurden gemessen. Um sechs Uhr früh legte der Orkanwind los und tobte zwei Stunden. "Es ist eigentlich eine Katastrophe. Die Sicherheitsnetze verblasen, die Kommentatorenkabinen verblasen, die Planen der Bühne zerrissen", schilderte Kriechbaum.
"Der Sturm hat mindestens gleich schlimm gewütet wie 2012, wenn nicht schlimmer", sagte OK-Chef Peter Pertl. Vor drei Jahren fegte ebenfalls ein Sturm über Bad Kleinkirchheim. Die Sicherheitssysteme hatten Schäden genommen, sogar Stützstangen der Zäune brachen. Das Freitagtraining musste daraufhin abgesagt werden, die Rennen am Wochenende gingen aber planmäßig über die Bühne.
Auch Atle Skaardal, der Chef-Renndirektor des Internationalen Skiverbands (FIS), zeiget sich am Samstag geschockt. "Es war ziemlich brutal. Wir wollten hinauf auf die Strecke und nachschauen. Aber dann kam um sechs Uhr der Wind und hat innerhalb von zwei Stunden alles zerlegt. Jetzt sind alle ein bisschen fertig", sagte er im ORF. Als Gegenstände durch die Luft geflogen kamen, sei es lebensgefährlich geworden, weshalb die Evakuierung von Zielraum und Strecke angeordnet worden sei.
Man werde erst in ein paar Stunden, wenn der Wind nachlässt, eine genaue Übersicht über die Schäden haben. Das Organisationskomitee, so Skaardal, sei sehr motiviert, für Sonntag alles wieder instand zu setzen. Für Österreichs Speeddamen standen am rennfreien Tag leichte Aktivierung, Regenerationstraining und eventuell Volleyball auf dem Programm.