Fenninger: „Jeder hat von mir Großes erwartet“
Von Christina Pertl
Acht Podestplätze, drei Siege, dazu Bronze im WM-Riesentorlauf von Schladming – Anna Fenninger hat sich in der letzten Saison zur Konstanten im rot-weiß-roten Team entwickelt. Mit Jürgen Kriechbaum, dem neuen Cheftrainer und Ex-Speedcoach, hat die 24-Jährige bereits Erfahrungen gemacht. An die Zeit zwischen 2009 und 2011 hat Anna Fenninger aber nicht nur positive Erinnerungen.
Vor dem Weltcup-Start in Sölden spricht die Salzburgerin über ...
... schwere Zeiten
„Als Jürgen Kriechbaum bei uns Speedtrainer war, war ich noch jung. Es war eine schwierige Zeit für mich. Die erste Saison mit ihm war nicht gut, in der zweiten bin ich Weltmeisterin geworden. Aber das liegt ja nicht nur am Cheftrainer, sondern auch an dem, was man selber daraus macht.“
... den schwierigen Aufstieg
„Der Sprung vom Europacup zum Weltcup ist riesengroß, den kann man von außen nicht minimieren. Man kann vielleicht versuchen, die jungen Läufer öfter einmal im Weltcup einzusetzen, damit sie sehen, was der Weltcup eigentlich ist.“
... zu große Erwartungen
„Bei mir war der Sprung extrem. Ich bin die ganze Saison Europacup gefahren, habe keine einzige Möglichkeit gehabt, um den Weltcup kennenzulernen. Ich bin dann als Gesamtsiegerin im Herbst eingestiegen, und jeder hat von mir Großes erwartet, obwohl ich selber noch gar nicht gewusst habe, was mich erwartet. Das wird heute sicher besser gemacht als es damals bei mir der Fall war.“
... die Speed-Krise
„Man kann die heutige Situation nicht mit früher vergleichen, da war einfach die Dichte im Speed-Bereich viel größer und kein Platz für mich im Weltcup. Aber vieles hat sich verändert. Die Guten haben aufgehört, und es sind einfach nicht mehr so viele nachgekommen. Und auch die internationale Dichte ist größer geworden, auf einmal sind etwa die Amerikanerinnen extrem stark.“
... den neuen Chef
„Er ist ein Typ, der sich extrem mit Einzelfällen beschäftigt, ein extremer Denker. Für ihn muss immer alles einen Sinn ergeben, da tüftelt er wirklich lange – aber es gibt eben nicht für alles einen Sinn.“