Sport/Wintersport

Andreas Kofler wird disqualifiziert

 

Die Weltcup-Premiere des Mixed-Teambewerbs hat am Freitag in Lillehammer eine Enttäuschung für das ÖSV-Team gebracht. Andreas Kofler wurde nach seinem ersten Sprung disqualifiziert, weil sein Anzug an drei Stellen mehr als die erlaubten zwei Zentimeter Abstand vom Körper aufwies. Damit blieb für das Quartett Jacqueline Seifriedsberger, Kofler, Daniela Iraschko und Gregor Schlierenzauer anstatt des dritten Platzes nur der zwölfte Rang und damit das Ausscheiden vor dem Finale. Den Sieg sicherte sich Gastgeber Norwegen (983,1) vor Japan (966,0) und Italien (899,0).

Statt bei der WM-Generalprobe den möglichen 100. Sieg für Trainer Alexander Pointner zu feiern oder sich über das bisher höchste Preisgeld für die Damen zu freuen (umgerechnet insgesamt 25.000 Euro), stapften die Athleten enttäuscht durch den Regen davon. Kofler tat es leid, dass sein Fehler ausgerechnet in einem Teambewerb zur Disqualifikation geführt hatte. "Das ist eine blöde Situation, vor allem gegenüber dem Team", sagte der Tiroler. "Man bewegt sich am Limit, aber das sollte nicht passieren."

"Sehr unangenehmen Situation"

Kofler war im Sommer in Hinterzarten schon eine falsche Nahtführung zum Verhängnis geworden, nun wurde er vom Kärntner FIS-Kontrollor Sepp Gratzer wegen zu großen Abstands an Knie, Oberschenkel und Bauch disqualifiziert. "Ich habe mir nicht gedacht, dass es so knapp ist", sagte der Vize-Weltmeister von der Normalschanze. Zur Verteidigung mag gelten, dass es die frühere Möglichkeit, den Anzug vorab kontrollieren zu lassen, diese Saison nicht mehr gibt.

Pointner sprach von einer "sehr unangenehmen Situation". Man wende viel Zeit und Energie auf, perfekte Anzüge zu schneidern, die Letztverantwortung liege beim Athleten. "Der Anzug ist ein dehnbarer Stoff. Aber wir werden unsere Lehren ziehen und nicht mehr so ans Limit gehen", erklärte der Coach, dem es für die Damen leidtat. "Wir werden bei der WM alles daransetzen, dass wir die Damen nicht mehr enttäuschen." Vorerst stand aber vor dem Einzelbewerb am Samstag noch viel Arbeit an, alle Anzüge mussten nochmals kontrolliert werden. Pointner: "Wir werden nachmessen, lieber ein Zentimeter enger als ein Millimeter zu groß."