Sport/Wintersport

Riesenansturm zum Riesenslalom

Wenig Schnee, schwerer Hang, viele Fans! Der Weltcup-Riesenslalom von Adelboden am Samstag (10.30 und 13.30 Uhr, live ORF eins) wird wie alle Jahre wieder der spektakulärste der ganzen Weltcup-Saison sein.

„Es herrscht eine Super-Stimmung. Wie in einem vollen Fußballstadion. Das motiviert mich zusätzlich“, schwärmt Marcel Hirscher.

Die Schweizer Veranstalter rechnen am Samstag mit 25.000 Zuschauern sowie mit 15.000 beim Slalom. am Sonntag. Und das, obwohl Schweizer Torläufer in beiden Rennen nur zu den Außenseitern zählen.

Angezählt

Seriöse Hoffnungen auf Spitzenplätze haben die Schweizer hinsichtlich des Klassikers in der nächsten Woche auf dem Lauberhorn. Obwohl die Tendenz in den Speedisziplinen bei den Eidgenossen deutlich nach oben zeigt, gibt es allerdings bereits Widerstände gegen das (seit Sommer im Amt befindliche) neue Trainerteam aus Österreich. Abfahrtstrainer Walter Hubmann droht das erste Oper zu werden. Dem Steirer wird vorgeworfen, viel zu ruhig und kein guter Organisator zu sein.

Im österreichischen Betreuerteam geht es drei Wochen vor Olympia vergleichsweise konfliktfrei zu. Herren-Chefcoach Mathias Berthold kann seit Freitag auch wieder auf den vor zehn Monaten lebensgefährlich gestürzten Trainer-Routinier Rainer Gstrein zählen. Gstrein hat die ärztliche Erlaubnis bekommen, das Weltcup-Team auch zum anschließenden Lauberhorn-Abfahrtsrennen zu begleiten.

Im Gegensatz zu den Speed-Disziplinen, in denen die olympische Zusammensetzung des österreichischen Teams noch völlig offen ist, steht im Riesenslalom das ÖSV-Quartett für Sotschi schon vor dem Adelboden-Rennen mit Marcel Hirscher, Philipp Schörghofer, Benjamin Raich und Marcel Mathis so gut wie fest. Dabei schaffte es mit Ausnahme des überragenden Hirscher in dieser Riesenslalom-Saison noch kein Österreicher aufs Podest.

Philipp Schörghofer brilliert zwar im Training und kann zuweilen auch Hirscher im internen Vergleich besiegen, in Rennen konnte er seine Form bisher aber überhaupt nicht umsetzen. Der Salzburger WM-Dritte von 2011 gibt sich nach wie vor zuversichtlich. „Mir gelingen perfekte Trainingsläufe wie noch nie.“

Zweckoptimistisch

Auch Benjamin Raich versucht sich vor Mikrofonen als Positiv-Denker: „Meine Formkurve zeigt deutlich nach oben.“ Zudem liegt Raich Adelboden, wie er mit drei Weltcup-Siegen am Kuonis-Bergli schon bewiesen hat. Trotzdem wäre es eine Sensation, könnte der 36-jährige Pitztaler im Duell zwischen dem amerikanischen Weltmeister Ted Ligety (ein RTL-Saisonsieg) und Hirscher (zwei RTL-Saisonsiege) den lachenden Dritten spielen.

Herren

Adelboden:
11. 1.: Riesentorlauf (10.30/13.30)
12. 1.: Slalom (10.30/13.30)

Wengen:
17. 1.: Super-Kombi (10.30/14.00)
18. 1.: Abfahrt (12.30)
19. 1.: Slalom (10.15/13.15).

Ab 24. 1.: Kitzbühel

Damen

Zauchensee:
11. 1.: Abfahrt (11.45).
12. 1.: Super- Kombination (9.30/12.30).

Flachau:
14. 1.: Slalom (17.45/ 20.45).

Cortina d’Ampezzo:
18. 1.: Abfahrt (10.30)
19. 1.: Super-G (11.30)