75.000 Euro für Ligety, Miller-Show zum Nulltarif
Nur 24 Stunden nach seiner Niederlage gegen Marcel Hirscher im Weltcup-Riesenslalom von Alta Badia gewann Ted Ligety das höchste Preisgeld, das im alpinen Skirennlauf von Veranstaltern ausbezahlt wird. Statt Weltcuppunkten gab es für Ligety 75.000 Euro. Denn die Skishow anlässlich des Rockfestes in Andalo stand nicht unter Aufsicht des Internationalen Skiverbandes. Dementsprechend locker und gut aufgelegt traten die Starter in- und außerhalb der italienischen Piste auf.
Marcel Hirscher verzichtete auf eine Fahrt zu der alpinen Rennparty in die italienische Provinz Trient. In seiner Abwesenheit musste ein aus No-Names, aktuellen und Ex-Stars (Kristian Ghedina) bunt zusammengewürfeltes Starterfeld mehrmals über den steilen Parcours, ehe sich eine Finalphase mit Weltcup-Spitzenreiter Aksel Lund Svindal, Ted Ligety und Bode Miller herauskristallisierte.
Sprung über Auto
Miller, der in einem Vorlauf sogar schneller als Ligety gewesen war, geriet bei seiner letzten Fahrt aus der Balance. Doch der US-Showman wusste, was er dem Publikum schuldig war. Er produzierte – während er ein Auto übersprang – einen sogenannten Helikopter, indem er sich einmal um die eigene Achse drehte.
Marco Büchel geriet vor dem Mikrofon als Co-Kommentator von Servus TV ins Schwärmen: „Da klagt Bode immer, dass er Knieprobleme hat. Und dann das. Unglaublich, was er uns heute geboten hat.“
Den Sprung übers Sponsor-Auto hatten während des Rennens auch alle anderen Starter (ohne Helikopter-Einlage) zu absolvieren. Darunter der Vorarlberger Marcel Mathis, der schon in der Qualifikationsrunde scheiterte. Darunter auch der etwas später ausgeschiedene Philipp Schörghofer. Noch am Vortag in Alta Badia, wo sich der Salzburger einen starken Bluterguss am Arm zugezogen hatte, war sein Start in Andalo völlig ausgeschlossen worden.
Trauriger Zweiter
Ligety sprintete nach seinem Sieg aus Angst vor einer Sektdusche („Danach stinken meine Rennanzüge immer so“) seinen feiernden Kollegen erfolglos davon. Nur dem italienischen Qualifikanten Luca de Aliprandini, der sich im Weltcup noch nicht profiliert hat, war im Gegensatz zu Ligety, Svindal und Miller nicht zum Feiern zumute. Wie schon im Vorjahr wurde er auch heuer in Andalo Zweiter. Und wie im Vorjahr ging Luca de Aliprandini finanziell auch heuer völlig leer aus. Denn eine Prämie gibt’s in Andalo immer nur für den Sieger.
Damen:
Samstag, 28. Dezember: Riesentorlauf in Lienz (10.00/13.00 Uhr)
Sonntag, 29. Dezember: Slalom in Lienz (10.30/13.30 Uhr)
Samstag, 4. Jänner: Slalom in Zagreb (10.00/13.00 Uhr)
Stand: 1. Weirather (Lie) 595, 2. Gut (CH) 568, 3. Höfl-Riesch (D) 535
Herren:
Sonntag, 29. Dezember: Abfahrt in Bormio (11.30 Uhr)
Montag, 6. Jänner: Slalom in Zagreb (14.45/18.10 Uhr)
Stand: 1. Svindal (Nor) 530, 2. Hirscher (Ö) 435, 3. Ligety (USA) 329