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Wien-Marathon: Ketema läuft mit ÖLV-Rekord zu Olympia

Lemawork Ketema ist beim Vienna City Marathon zum neuen österreichischen Rekord von 2:10:44 Stunden gestürmt. Der 33-Jährige verbesserte bei nahezu idealen Bedingungen die zehn Jahre alte Bestmarke von Günther Weidlinger um drei Sekunden. Der gebürtige Äthiopier belegte damit Rang elf, den Sieg sicherte sich mit der zweitbesten Wien-Zeit der 36-jährige Geschichte von 2:06:56 Vincent Kipchumba.

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Der Kenianer setzte sich vor Topfavorit Tadesse Abraham (2:07:24) aus der Schweiz und Solomon Mutai (2:08:25) aus Uganda durch. Nicht weit dahinter sorgte Ketema in einer dramatischen Entscheidung doch etwas überraschend für eine neue ÖLV-Bestmarke. "Es war unglaublich schön, ich bin heute sehr, sehr glücklich, es ist wunderbar", freute sich der neue Rekordhalter, der seine bisherige Bestzeit aus dem Vorjahr bei der EM (2:13:22) in Berlin regelrecht pulverisierte.

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Optimum herausgeholt

Und das, obwohl seine Tempomacher früh ausgestiegen waren und er später zweimal seine Trinkflaschen nicht bekommen hatte. "Leider sind meine zwei Pacemaker schon bei km 25 schwach geworden, und bei km 30 und 35 habe ich auch noch meine Getränkeflasche verloren. Das kostet viel, das wäre sehr, sehr wichtig gewesen", bedauerte Ketema, der bei angenehmen Temperaturen und nur wenig Wind aber noch das Optimum herausholte.

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Insgesamt überwog aber natürlich die Freude. "Unter 2:10 wäre möglich gewesen, ich bin aber trotzdem sehr happy." Quasi im Vorbeilaufen sicherte er sich auch das direkte Olympialimit (2:11:30). "Das ist natürlich auch sehr, sehr wichtig", so der frühere Flüchtling, der 2015 die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten hatte. "Mein großer Plan ist Olympia. Es gibt vorher aber noch die WM und ich möchte noch zwei schnelle Halbmarathons laufen. Vielleicht auch einen neuen Halbmarathonrekord", so der 33-Jährige. Sein Trainer Harald Fritz glaubt, dass sein Schützling in Zukunft noch viel mehr zeigen kann. "Wir haben das erste Mal wirklich gescheit trainieren können, jetzt zeigt er, was er dank der Unterstützung drauf hat. Das ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange, da geht noch was, 2:07 sag ich, haltet euch an."

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Auch Valentin Pfeil (13.) drückte in 2:12:55 seine Bestzeit aus dem Jahr 2017 um fast zwei Minuten, nachdem er zwei Jahre mit Problemen gekämpft hatte. "Es ist unglaublich, mit so einem positiven Ergebnis aufwarten zu können. Der Marathon und das Training können sehr zäh sein, umso mehr freut es mich, diesen Schritt nach vorne gemacht zu haben", so der 30-Jährige Oberösterreicher, der mit einem elfwöchigen Trainingslager in Neuseeland offenbar alles richtig gemacht hatte. "Insgeheim habe ich mir das auch schon letztes Jahr erhofft. Heute ist es endlich aufgegangen", jubelte der nun fünftbeste Marathonläufer Österreichs der Geschichte.

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Peter Herzog (18.) im Vorjahr mit Ketema in Berlin überraschend Team-EM Dritter, verpasste indes in 2:16:16 eine neue persönliche Bestmarke. "Ich hätte mir mehr erhofft, aber ich weiß, dass noch mehr in mir steckt. Die Leistungen meiner Teamkollegen motivieren mich doppelt. Das habe ich auch drauf, das motiviert mich weiterhin", sagte der Salzburger. Christian Steinhammer musste das Rennen aufgeben.

Kiprop mit Streckenrekord

Im Frauen-Bewerb führte an Favoritin Nancy Kiprop kein Weg vorbei. Die 39-jährige Kenianerin lief einsam an der Spitze und feierte ihren dritten Sieg beim Wien-Marathon in Folge. Mit einer Zeit von 2:22:12 Stunden gelang ihr zudem ein neuer Streckenrekord. Die Bestleistung hielt seit 2000 die heuer verstorbene Italienerin Maura Viceconte (2:23:47). Kiprops Landsfrau Angela Tanui lag als Zweite mehr als drei Minuten zurück.

"Ich bin sehr glücklich, ich habe wirklich einen guten Job gemacht, das ist unglaublich. Der Plan war der Streckenrekord, das Ziel habe ich nach zwei Jahren erreicht", jubelte Kiprop, die mit einem Tempomacher fast die gesamte Strecke alleine auf weiter Flur unterwegs gewesen war.

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Eva Wutti gelang in 2:34:12 hingegen eine deutliche Steigerung, die Olympia-Qualifikation der besten fünf verpasste sie an der sechsten Stelle um fast fünf Minuten. Die Kärntnerin sicherte sich aber das WM-Limit (2:36). "Ich bin schon ziemlich müde, aber es hat sehr viel Spass gemacht. Mit der Zeit bin ich absolut zufrieden, das war eigentlich die Wunschvorstellung", so die ehemalige Triathleten, die die WM in Doha nicht laufen wird. Sie gibt einem anderen Herbstmarathon den Vorzug.

  • Ergebnisse Marathon:

Männer: 1. Vincent Kipchumba (KEN) 2:06:56 Stunden, 2. Tadesse Abraham (SUI) 2:07:24, 3. Solomon Mutai (UGA) 2:08:25, 4. Raymond Choge (KEN) 2:09:02, 5. Henry Chirchir (KEN) 2:09:16, 6. Brimin Misoi (KEN) 2:09:31.
Weiter: 11. Lemawork Ketema (AUT) 2:10:44 (ÖR) - 13. Valentin Pfeil (AUT) 2:12:55 - 18. Peter Herzog (AUT) 2:16:16

Frauen: 1. Nancy Kiprop (KEN) 2:22:12 (Streckenrekord), 2. Angela Tanui (KEN) 2:25:37, 3. Maurine Chepkemoi (KEN) 2:26:16, 4. Rahma Tusa (ETH) 2:26:58, 5. Milliam Ebongon (KEN) 2:29:33, 6. Eva Wutti (AUT) 2:34:12; 14. Anita Zankl (AUT) 2:57:36.

  • Ergebnisse Halbmarathon:

Männer: 1. Mario Bauernfeind (AUT) 1:06:40 Stunden, 2. Ahmad Smour (JOR) 1:07:42, 3. Vincent Mckenna (IRL) 1:09:36, 4. Michael Stulik (AUT) 1:09:56.

Frauen: 1. Katalin Garami (HUN) 1:17:02, 2. Joelle Flück (SUI) 1:23:13, 3. Delphine Thirifays (BEL) 1:24:17, 4. Cornelia Schuh (AUT) 1:24:27.