Sport

Die Titeljagd wird zur Familienangelegenheit

Vater und Sohn Seite an Seite in einer Mannschaft. Roman Seybold (45) und Lukas Seybold (18) kämpfen am Samstag (19 Uhr, live ORF Sport +) um den Meistertitel. Im Endspiel, der Austrian Bowl XXX, treffen sie mit den Raiffeisen Vikings in der NV Arena in St. Pölten auf die Swarco Raiders Tirol. Bereits zum vierten Mal in Folge stehen die beiden Spitzenteams im Finale.

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Die Wiener verlassen sich dabei unter anderem auf die gewichtige Offensive Line. Roman Seybold (186 cm/134 kg) und Lukas Seybold (188 cm/118 kg) sollen den eigenen Quarterback schützen. Trotz der Komplexität der Sportart ist Football im Hause Seybold kein Thema. "Ich war meinem Sohn immer Vater, nie Trainer", sagt der Senior. "Ich habe ihm nie Tipps gegeben, denn Trainer hat er im Verein die besseren." Football wurde dem Youngster nicht in die Wiege gelegt, im Gegenteil. "Wir haben viele Sportarten ausprobiert. Aber er ist dann irgendwie in Football reingestolpert."

Generationswechsel

Nun trainieren Vater und Sohn drei Mal pro Woche mit dem Team, zusätzlich zwei Mal in der Kraftkammer. "Wenn es ihm unangenehm gewesen wäre, mit mir in einer Mannschaft zu spielen, hätte ich aufgehört", sagt der Vater. "Aber das war nie ein Thema." Gut möglich, dass die beiden auch im kommenden Jahr gemeinsam spielen und trainieren. "Ich bin zwar 45, aber auf dieser Spielposition kann man auch in diesem Alter noch spielen." Denn O-Liner müssen kaum sprinten, sondern mit ihren wuchtigen Körpern die anstürmenden Gegner blocken. Dass Lukas mit 18 Jahren nun auch langsam in die Kampfmannschaft aufrückt, macht den Vater stolz. Dass er ihn bald überflügeln könnte, ist zu akzeptieren. "Lukas setzt die Ideen der Trainer sehr gut um", sagt Roman Seybold. "Und den Körper für den Sport hat er auch schon."

Die Herausforderer aus Tirol haben mit den Seybolds heuer bereits schlechte Erfahrungen gemacht. Im ersten Saisonduell wurden die Raiders vom Erzrivalen vorgeführt (41:14), im zweiten Match gab es dann ein knappes 22:20 für die Innsbrucker. "Wenn wir sie noch einmal besiegen wollen, dann müssen wir fehlerfrei spielen", weiß der Tiroler Coach Shuan Fatah.