Sinner: "Das ist nicht die Art und Weise, wie ich Nummer 1 werden wollte"
Seit 1973 gibt es das ATP-Ranking in der Tenniswelt. Seit damals stand nie ein Italiener an der Spitze. Mit 22 Jahren ist der Südtiroler Jannik Sinner ab Montag die Nummer 1.
Das steht seit Dienstag fest, weil der French-Open-Titelverteidiger Novak Djokovic wegen einer Meniskusverletzung das Viertelfinale gegen Casper Ruud absagen musste.
Sinner: "Sich als Spieler und Mensch verbessern"
Sinner gab sich dankbar und demütig. Es sei nicht die Art und Weise gewesen, wie er Nummer 1 der Welt werden wollte. Es tue ihm Leid für Djokovic und für die Fans in Paris, die bestimmt enttäuscht seien, dass der Serbe sich zurückziehe.
Doch der Italiener zeigte sich stolz auf sich und sein Team: "Das ist ein großartiges Ergebnis meiner Arbeitsmoral", sagte er und schrieb er in den sozialen Medien. Großen Anteil am Höhenflug haben Sinners Trainer. Bis zum Februar 2022 wurde der 13-fache ATP-Turniersieger vom italienischen Starcoach Riccardo Piatti betreut. Der Wechsel zum weniger bekannten Simone Vagnozzi und die ein halbes Jahr später folgende zusätzliche Zusammenarbeit mit dem erfahrenen Darren Cahill haben sich als kluger Schachzug erwiesen.
Es sei eines der Ziele seines Teams gewesen, in diesem Jahr an die Spitze zu klettern. Dennoch: "Das wichtigste Ziel ist, mich als Spieler und Mensch zu verbessern. Mich mit großartigen Leuten zu umgeben. Und das ist es, oder?", fragt der Publikumsliebling.
Halbfinale gegen Carlos Alcaraz
"Ich denke, ich kann glücklich und zufrieden sein mit dem, was ich tue und was mein Team tut." Er freue sich auf das French-Open-Halbfinale, am Freitag tritt er gegen Carlos Alcaraz an. "Ich werde versuchen, das beste Tennis zu spielen, das ich kann."
Gut möglich ist, dass er am Wochenende in Roland Garros seinen zweiten Major-Triumph feiern wird. Und das an einem Ort, an dem er vor der aktuellen Auflage das Viertelfinale bei seinem Debüt 2020 als bestes Ergebnis stehen hatte. Wichtig war, dass er seine Hüftprobleme, die einen Start zuletzt in Rom unmöglich gemacht hatten, rechtzeitig vor dem Turnierstart in den Griff bekommen hat.
"Ich bin glücklich, in dieser Position zu sein. Es ist etwas Neues, das auf mich zukommt. Es ist etwas Gutes. Ich bin sehr glücklich."